- 67 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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sein Display hat 160 x 144 Pixel.195
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Vgl. Webseite Nintendo, http://www.nintendo.de (Stand 08.08.2003)
Der im Gameboy eingebaute Soundchip des Urmodells (4 Kanäle mit 4-Bit-Sound) war im Vergleich zu den anderen verwendeten Bauteilen eines der moderneren. Die Spiele, beziehungsweise die Anwendungen sind auf sogenannten Cartridges gespeichert, die wie kleine, dicke Disketten von oben in das Gerät geschoben werden. Inzwischen gibt es auch diverses Zubehör wie Drucker, Kamera oder Verbindungskabel, das auch von Musikern und Künstlern verwendet wird.

Die erste Generation der Gamboyspieler ist inzwischen in dem Alter, sich kritisch und kreativ mit den ersten digitalen Geräten ihrer Jugend auseinander zusetzen. Musiker mit diesem Hintergrund kamen auf die Idee den Gameboy zur Musikproduktion zu zweckentfremden. Es gibt eine ganze Szene von Gameboymusikern im Web, die auch eng mit der C64 und Amiga-Szene verbunden sind. Allen gemeinsam ist, dass der Sound ihrer Stücke denen aktueller Handyklingeltöne ähnelt, weil die zugrundeliegende Technik ähnlich ist.196

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Vgl. Kapitel 3 Klingeltöne
Im folgenden wird eines der zahlreichen für den Gameboy entwickelten Soundprogramme197
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Es gibt mittlerweile viele unterschiedliche Audioprogramme für den Gameboy, vom MIDI-Sequenzer, über Effektprogramme, Anleitungen wie Sound mit Rechner austauschen und mit anderen Audiogeräten verbinden. Vgl. http://www.littlesounddj.com/ oder http://www.devrs.com/gb/
kurz vorgestellt, im Anschluss daran eine Performance, die mit solcher Software arbeitet. Die Beispiele zeigen auf, in welche Richtung sich das Musizieren mit dem Handy als vernetztem, mobilem Sequenzer entwickeln könnte. Der Little Sound DJ mit seiner sehr offenen Struktur soll den Gameboy laut Entwickler in eine ernsthafte Musikanwendung verwandeln. Programmiert wurde er von Johan Kotlinsky, der in einem Interview als »one of the major players behind the handheld music revolution«198
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Loop, Jiffy: Interview mit Johan Kotlinski, Erfinder von Little Sound DJ, 25.11.2001, Homepage creative media solutions, www.superlofi.tv/jiffyloop/interview.html (Stand 08.08.2003)
bezeichnet wurde. Das Programm bietet zum einen die Möglichkeit die Wellenformen der Klänge von Hand zu zeichnen und zum anderen die subtraktive Synthese mit Filtern zu nutzen. Weiterhin bietet Little Sound DJ Samples mit 59 Phonemen für programmierte Sprache sowie ein Drumkit mit Samples von bekannten Hard- und Software Synthesizern. Zwei Gameboys können mit dem ›link cable‹ verbunden werden, wodurch mehr Polyphonie ermöglicht wird, oder das Musizieren mit anderen Programmen wie Nanoloop oder einem MIDI-Interface.199
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Kotlinski, Johan: Little Sound DJ, Homepage Johan Kotlinski,
http://www.littlesounddj.com/
Das Gameboyzz Orchestra ist eine junge sechsköpfige Gruppe aus Polen. Das Orchester sitzt während der Gameboy-Performance im Halbkreis auf bunten Plastiksesseln. Jedes Orchestermitglied ›spielt‹ einen Gameboy, auf dem jeweils ein anderes Programm läuft: für diese Plattform entwickelte Soundprogramme, Spieleklassiker wie Tetris mit ihren charakteristischen und altbekannten Sounds sowie Musik-Visualisierungsprogramme. Alle Geräte sind miteinander und mit einem synchronisierenden Computer verbunden. Der Stil der Musik ist ein wenig nostalgisch, getragen von der 8-bit-Ästhetik. Das begrenzte Interface des als simplen, analogen Synthesizer genutzten Gameboys

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