Auf Signor Robertis Bitte schrieb ich eine kurze Blattsingeübung (in C) an. Das hier und bei
allen meinen anderen Blattsinge-Tests angewendete Verfahren <119> bedeutete für die
Schülerinnen, nacheinander vorzutreten und für Signor Roberti, jeder Schülerin einen Takt zu
diktieren, der fortlaufend an die Tafel geschrieben wurde. Er sprach die Noten immer in Sol-fa
Silben, aber in striktem Zeitmaß, wobei er in die Hände klatschte, um die Schläge zu
markieren. Jedes Mädchen hatte zusätzlich die ganze Übung in das Heft abzuschreiben, - als
wertvolle Schulung.
Die Übung, ein Mädchen einen Takt an die Tafel schreiben zu lassen, war gut, weil sie bei der
übrigen Klasse die Möglichkeit, Fehler zu entdecken, in Gang setzte und deswegen zum
Mitdenken führte. Aber das Blattsingen geschah immer von der Tafel und nicht aus Büchern;
außerdem machte das zusammengestückelte Schreiben der Schülerinnen die Noten schwer
lesbar. Wenn die erste Schülerin einen Takt vielleicht noch klar und gut anschrieb, so konnte
eine zweite einen Fehler machen, die Kreide mit den Fingern auswischen und ein herrliches
Geschmier produzieren; eine dritte konnte einen Punkt so groß wie eine Note machen; die
halbe Note einer vierten Schülerin konnte kleiner als die Viertel einer anderen sein; die
Notenhälse einer Quinte konnten wie ein wogendes Kornfeld gebeugt sein; es konnten große
Meinungsverschiedenheiten über den Punkt bestehen, an dem die Notenhälse herauf- oder
heruntergezogen werden sollten; endlich konnte von manchen Noten unmöglich gesagt werden,
ob sie auf der Linie oder im Zwischenraum stehen sollten.
Ich führe die Unsicherheit des Blattsingens größtenteils auf das An-die-Tafel-Schreiben zurück.
Es ist wahr, daß diese Übung ein pädagogisches Ziel verfolgt, aber auf Kosten der Klarheit.
Die Klasse machte fünf Versuche, ehe sie meine Übung richtig sang.
Die Stimmen waren reich und voll. Sie waren in der unteren Region - von G herunter bis zum
mittleren C - abgerundeter als englische Stimmen der gleichen Altersstufe. Das