- 178 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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einem Schwerpunktgebiet gemacht und schrieb "Studien zur gottesdienstlichen Musik" [Studies
in Worship Music], ein wichtiges Standardwerk, dem sich eine zweite Folge "Second Series"
hauptsächlich beschreibender Art anschloß. "Die Knabenstimme" [The Boy's Voice] ist eine
der praktischten und umfassendsten Abhandlungen über diesen Gegenstand. "Wie man Noten
lernt" [How to read Music] wurde, obwohl durch seinen Vater angeregt, von J.S.Curwen
geschrieben; es wird mehr als irgendein anderes seiner Bücher verkauft. "Der Begleiter des
Lehrers" [The Companion for Teachers] und "Musterlektionen zur Tonic Sol-fa Methode"
[Specimen Lessons on the Tonic Sol-fa Method] machen seine praktische Sichtweise
weiterhin offenkundig; er gab eine sehr große Zahl von Stundenfolgen und Schulliederbüchern
heraus, wie er auch Bücher über viele Gegenstände in Commission nahm. Am Tonic Sol-fa
College beaufsichtigte er die Arbeit der Studenten und führte im Sommersemester mit jedem
Studenten ein persönliches Gespräch; daneben setzte er Preise für die beste Arbeit aus.
1856 nahm der Rev.John Curwen seine Familie mit nach Deutschland, wo sie für sieben
Monate blieben. Ein Teil der Zeit wurde in Langen-Schwalbach verbracht, die meiste Zeit aber
in Ziegelhausen, wo sie ein einfaches Dorfleben führten. Für einen umfassenden Spracherwerb
waren die Kinder zu klein, besonders auch, weil sie ihre englische Kinderfrau dabei hatten;
aber es war eine glückliche Zeit, die im Ältesten die Grundlage für eine große Deutschland-
Liebe und das Interesse am deutschen Volk legte. Er verbrachte dort seine Ferien, und in der
Unterhaltungsliteratur spielten deutsche Romane eine große Rolle. Aber von Schriftstellern wie
Nietzsche, Treitschke & Co kannte er nichts. Ihm war der Krebsschaden am Herzen der
Nation nicht bewußt. Ein Teil seiner Bitterkeit über diesen Krieg war die Erkenntnis, daß das
heutige Deutschland nicht das Deutschland seiner frühen Mannesjahre war, nicht das
Deutschland, das er zu kennen glaubte. Über die dortige Musikerziehung war er jedoch schon
sehr früh desillusioniert.


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