- 37 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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Später sang die Klasse eine Melodie, angeführt durch die Geige. Mit Noten hatten sie noch
nicht begonnen.
Klasse VI (12jährige Mädchen). Lehrer schrieb C-Leiter an die Tafel; sie nannten die
Notennamen, auch die Stellung der Halbtöne. Wieder sangen sie jede Leiternote, die auf dem
Liniensystem auf der Tafel angezeigt wurde. <31>
Weiterhin sangen sie vom Blatt auf C, H, A, usw.:-

Dieses wurde, was die Tonhöhe angeht, richtig gesungen. Beim ersten Versuch zeigte der
Lehrer auf jede Note und machte sie alle gleich lang. Es bedurfte seinerseits großer Mühe und
mehrerer Versuche, bis die Mädchen im richtigen Zeitmaß sangen. Die Klasse sang einige
zweistimmige Lieder, die Violine führte in der Melodiestimme. Der Stil war schwerfällig und
ohne Akzente.

Kinderkonzert.

Glücklicherweise konnte ich an einem Konzert von 400 ausgewählten Münchener Schulkindern
im Katholischen Casino teilnehmen. Dort war eine Zuhörerschaft von "Schwestern, Cousinen
und Tanten" zusammengedrängt, - das Singen hochgradig fugierter Musik war bewundernswert
sicher und musikalisch. Diese Leute scheuen bestimmt keine Arbeit. Bei so geringen Blattlese-
Fähigkeiten, wie ich sie vorfand, muß die Aneignung dieser Stücke eine sehr mühevolle
Aufgabe gewesen sein. Die Stimmen waren härter als die englischer Kinder. Die deutsche
Sprechstimme ist ziemlich hart, und beim Singen bildeten die Kinder den Ton zu sehr hinten im
Rachen. Das Singen jedoch war absolut sicher, und die Einsätze waren zuverlässig und
entschieden. <32>


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