- 299 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Musizieren im Internet

Der nachfolgende Text zu Todd Machovers Brain Opera3

reflektiert 6 fundamentale Kriterien von Internetmusiksystemen und soll als Einführung in ihre Charakteristik vorangestellt werden.

The Brain Opera is an attempt to bring expression and creativity to everyone, in public or at home, by combining an exceptionally large number of interactive modes into a single, coherent experience. The project connects a series of hyperinstruments designed for the general public with a performance and a series of real-time music activities on the Internet. Audiences explore the hands-on instruments as preparation for the performance, creating personal music that makes each performance unique. The project is attempting to redefine the nature of collective interaction in public places, as well as to explore the possibilities of expressive objects and environments for the workplace and home.

Die Kriterien sind also wie folgt:

  • Vernetzung: „activities on the Internet“
  • Algorithmen: „a series of hyperinstrument“ (Hyperinstrument ist Machovers Definition von algorithmischen Fortspinnungen und Ergänzungen instrumentaler Aktionen)
  • Interaktivität: „hands-on instruments“
  • Echtzeit: „a series of real-time music activities“
  • Improvisation / Komposition: „creating music that makes each performance unique“
  • Soziologie: „attempting to redefine the nature of collective interaction“

Vernetzung

Die Entwicklung von MIDI (Musical Instrument Digital Interface) in frühen 80er Jahren machte es möglich, Computer in einem kreisförmigen (und später auch sternförmigen), plattformunabhängigen Netzwerk anzuordnen. Die damit verbundenen Möglichkeiten des Austauschs von MIDI-Ereignissen, die zum Teil als Steuerbefehle für automatische Kompositionsvorgänge re-interpretierbar sind, wurden dankbar von Musikern aufgegriffen, obwohl große Distanzen wegen der Beschränkungen von MIDI nicht überwunden werden können. Pioniere auf diesem Gebiet war die amerikanische League of Automatic Music Composers, aus der das Ensemble The Hub hervorging.4

Der Aufstieg des Internets als auch die Entwicklung der Intranet-Technologie und der damit verbundenen Kommunikationsprotokolle (wie etwa TCP/IP) erlaubte es auch Musikern, seit Anfang/Mitte der 90er Jahre mit ihren Computern über weitere Entfernungen miteinander zu kommunizieren. So nimmt es kaum Wunder, dass die Entwicklung von Internetkompositionen von denen vorangetrieben wurde, die auch schon bei den MIDI-Netzwerken die Nase vorne hatten – so etwa die Eternal Network Music Site des The Hub-Mitglieds Chris Brown.5


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