- 87 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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  • Neue technische Vorrichtungen und Systeme:
    • CIS5
      5
      Common Information System, im Aufbau.
    • SDMI6
      6
      Secure Digital Music Infomation, im Aufbau.
    • ISRC7
      7
      International Standard Recording Code. Zwölfstellige digitale Kennung; ist permanent in die Aufnahme eingefügt (ISO 3901). Die Ziffernfolge setzt sich aus folgenden Kriterien zusammen: Land (DE) – Erstinhaber der Rechte (A 44) – Jahr der Aufnahme (99) – Aufnahmeschlüssel (5 Stellen).

    6.  Problemfelderkundung bezüglich Kommunikationspartnern und Austausch von Inhalten

    Es wird also deutlich, dass anstelle einer aktiven Interaktionen von Menschen über Datenleitungen nur der wechselseitige Download von und das Informieren über Musik im Vordergrund steht. Vor allem beim Download ist ein rasanter Zuwachs zu verzeichnen, der in keinem Verhältnis zum kreativen Umgang mit Musik und ihrem Austausch bzw. ihrer Produktion über Netzwerke steht.

    Nur der Download alleine sagt aber noch nichts über das wirkliche Verständnis aus, das der Nutzer für die heruntergeladene Musik (z. B. außereuropäische Musik) aufbringt bzw. aufbringen kann. So wird z. B. der soziokulturelle Kontext, in den eine bestimmte traditionelle Musik etwa in Asien eingebettet ist, einem uninformierten westeuropäischen Hörer verschlossen bleiben und damit auch die Funktion, die diese Musik eigentlich hat. Daher sollte neben die Präsentation von Musik – insbesondere im Bereich der klassischen oder ethnologischen Musik – immer auch eine Informationsmöglichkeit über diese Musik, ihre Herkunft, Funktion und Bedeutung treten.

    Neben den konkreten Informationen über die einzelnen Musikstücke ist bei einem globalen Austausch auch die Frage nach der kulturellen Prägung und der Kommunikationskultur der sich austauschenden Teilnehmer wichtig. Dies beginnt bei unterschiedlichen Sprachen, die auch unterschiedliche emotionale Kontexte und Bedeutungen für Wörter mit sich bringen.

    Auch die Frage einer einheitlich für verschiedene ethnische Gruppen und Sprachfamilien geeigneten Benutzeroberfläche und Menüanordung (ganz zu schweigen von der „richtigen“ einheitlichen Sprache eines solchen Systems) ist nicht leicht zu klären. Statt Englisch wäre hier – gemessen am Anteil an der Weltbevölkerung – auch Kyrillisch oder Chinesisch eine durchaus „verbreitete“ und damit geeignete Sprache.

    Doch hat die digitale Übermittlung des Klanges auch gerade für die „universale“ Verständlichkeit einen großen Vorteil: Es wird wirklich der Klang selber übertragen und nicht durch kulturell geprägte Symbolsprachen wie Tonhöhenzeichen (wie auch im MIDI-Standard) oder sogar ganzen Partituren / Notentexten zunächst codiert, wonach dann der Empfänger diese codierte Sprache wieder decodieren muss.


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