- 216 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Bram Gätjen


Auf das Ohr des Instrumentalisten bezogene Klangaufnahmen -

ein Weg zur Erzeugung besserer Instrumentalsamples?



Einleitung


Klängen elektronischer Musikinstrumente haftet oft der Makel des Unnatürlichen, Künstlichen - eben Elektronischen, Synthetischen an. In weiten Kreisen der Bevölkerung wird die Qualität eines elektronischen Musikinstruments, wenn es nicht von vornherein völlig abgelehnt wird, an der Natürlichkeit seiner Klänge gemessen. Diese Klänge, wenn sie die Klänge nicht-elektronischer Musikinstrumente darstellen sollen, werden oft von Musikern, und besonders von denen, die das nachgeahmte Instrument selbst spielen, als unnatürlich, künstlich abgelehnt.

Die Nachbildung natürlicher Musikinstrumentenklänge mit Hilfe elektronischer Musikinstrumente ist für einige Musikinstrumente, wie zum Beispiel das Klavier, das Cembalo oder die Schlaginstrumente schon sehr gut gelungen, bei anderen, besonders für Blas- und Streichinstrumente jedoch sehr unbefriedigend. Die Ursachen hierfür müssen in der Natur dieser Klänge und in dem Verfahren, wie diese Klänge in den elektronischen Musikinstrumenten repräsentiert werden, liegen.

Daher wird zunächst ein kleiner Überblick über die Natur der Musikinstrumentenklänge gegeben und dann berichtet, wie die Musikinstrumentenklänge aufgenommen wurden. Abschließend wird eine Aufnahmemethode vorgestellt, mit deren Hilfe Erkenntnisse darüber gewonnen werden können, wie die Klangqualität elektronischer Musikinstrumente und von Samples allgemein verbessert werden kann.



Das Musikinstrument, der Musiker und der Instrumentenbauer


Die Untersuchung der Klangfarben der Musikinstrumente ist Gegenstand der Musikinstrumentenakustik. In der Regel werden Klangaufnahmen der zu untersuchenden Musikinstrumente vorgenommen und diese mit akustischen Untersuchungsmethoden analysiert.

Der Klang der Musikinstrumente wird zum einen durch bauliche Eigenschaften, zum andern aber auch durch die Fähigkeiten und Absichten des Musikers bestimmt. Akustisch gesehen sind es besonders zwei Parameter, in denen sich die Klänge unterscheiden. Dies ist zum einen die Stärke und Anzahl der Teiltöne, zum anderen sind es die Transienten, durch die der zeitliche Ablauf des Klanges bestimmt wird.

Akustische Untersuchungen beziehen sich insbesondere auf die Stärke der Teiltöne, der Einfluß der Transienten wird allgemein als weniger wichtig für die Klang-


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