Niels Knolle
Komponieren und Arrangieren mit MIDI-Recording-
Programmen im Musikunterricht.
Bericht von einem Unterrichtsversuch in der Sekundarstufe II
Abbildung 1: Tafel 1
Diese Tafel und die folgenden wurden während des Vortrags aus dem Schreibprogramm Script (für Atari ST) über ein Overhead-Display auf eine Leinwand projiziert. Mit Hilfe des Switcher-Programms von Steinberg war es möglich, zusätzlich das Sequenzerprogramms Cubase in den Arbeitsspeicher des Computers zu laden, so daß durch einfaches Umschalten beide Programme
aktiv auf der Leinwand verfügbar waren.
Ziel dieser Anordnung war zunächst die Steigerung des Aufmerksamkeitswerts der Bilder durch ihre bewegte, aktive Präsentation, zugleich wollte ich ein Beispiel dafür geben, wie Computer
als kreide-, papier- und folienloses Medium im Unterricht eingesetzt werden können.
1. Vorüberlegungen
Ich möchte meinen Vortrag mit einer Frage beginnen: Komponieren und Arrangieren mit MIDI-Recording-Programmen im Musikunterricht - stellt dieser Titel einen im Sommer des Jahres 1993 zur Selbstverständlichkeit gewordenen Sachverhalt dar oder vielleicht doch eher den Hinweis auf eine praxisrelevante Möglichkeit mit sanftem Aufforderungscharakter, oder aber verbirgt sich gar hinter dieser Formulierung am Ende eine Frage, die ihr "Nein" schon in sich trägt? Wir werden sehen.
Offen allerdings ist diese Frage - man mag sie ein wenig für rhetorisch halten - nur für den Musikunterricht an öffentlichen Schulen. Für diejenigen nämlich, die im Bereich der Musikszene tätig sind - seien es nun Profis oder Amateure, Rockbands oder Musiker im Umfeld der Neuen Musik -, stellt das computergestützte Komponieren, Arrangieren oder auch Recording von Musik längst eine alltägliche Routine dar,
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