- 16 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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Musik als vorausdeutendes Element interpretiert werden, das ein ungutes Ende ankündigt.

Die gestopfte Solotrompete von Miles Davis kann mit dem Schlagwort ›Einsamkeit‹ übersetzt werden: »Es ist keine Übertreibung zu sagen, daß niemals zuvor in der Jazzgeschichte das Phänomen der Einsamkeit in so eindringlicher Weise examiniert worden ist wie von Miles Davis.«38

38
R. Horricks zit. n. Kerschbaumer (1978), S. 72
Dieser Aspekt wird vor allem in den nachfolgenden Einsätzen der Stücke der Kategorie a) deutlich, wenn Florence ihre nächtliche Odyssee durch Straßen und Bars fortsetzt. Diese Ausweglosigkeit ihrer Situation spiegelt sich auch in Harmonik und Melodik wider; letztere ist tendenziell absteigend und durch verstärkten Gebrauch des Tones as (flatted fifth) gekennzeichnet (in der Funktion als Vorhalt vor g als Seufzermotivik erklärbar), während die Harmonik immer wieder nach D- zurückführt und kein Ausbrechen zulässt.



Kategorie b) Davis arbeitet in den Stücken dieser Kategorie mit ähnlichen musikalischen Mitteln. Erneut erklingt die gestopfte Trompete, wobei die Harmonik noch weiter ausgedünnt wird – sie beschränkt sich auf den Akkord D-7b9 über einem Ostinato auf a. Die Stücke lassen sich mit der Person des Julien verbinden und geben gerade in den Fahrstuhlszenen die Enge des Raumes akustisch eindrucksvoll wieder. Stücke dieser Kategorie erklingen das erste Mal in Take 2 (Assassinat (take 3) = L’assassinat de Carala), hier als Spannungsmusik, während Tavernier Carala mit dessen Revolver bedroht.


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