Die Musik dient folglich der Charakterisierung der Person
Dillard, die im Ensemble der Crackers-Bande die Kennzeichnung ›Musiker‹
erhält.
Es ist seit den 60er-Jahren eine gängige Form der filmmusikalischen Praxis, aktuelle Popsongs in Filmen einzusetzen. Dabei bedingen sich der Erfolg von Film und Musik gegenseitig: Wenn ein bestimmtes Stück erfolgreich in den Charts läuft, zieht es potentielle Kinozuschauer an. Wenn gleichzeitig ein Film erfolgreich ist, animiert er den Filmbetrachter gegebenenfalls zum Kauf des entsprechenden Soundtracks auf Tonträger. Markante Beispiele aus den 80er-Jahren sind beispielsweise die Stücke What a feeling (Irene Cara) aus dem Film Flashdance (1983; Regie: Adrian Lyne), Footloose (Kenny Loggins) aus dem gleichnamigen Film (1984; Regie: Herbert Ross) und Take my breath away (Berlin) aus dem Erfolgsfilm Top Gun (1986; Regie: Tony Scott). Im Allgemeinen vermag zeitgenössische Popmusik dem Film einen aktuellen Anstrich zu verpassen; dennoch ist eine derartige Untermalung sehr ihrer Zeit verpflichtet und wirkt häufig nach kurzer Zeit bereits wieder veraltet: »While the use of current pop tunes by the latest groups gives a show a very ›hip‹ sound, such a soundtrack also becomes dated very quickly. [. . . ] One wonders what the effect of a show such as Miami Vice will be in several years when pop music styles have, as they always do, changed considerably.«232
Der Titelsong – der main title – des Films ist eine von Michael McDonald gesungene und von ihm und Ed Sandford komponierte Reggae-Funk-Pop-Nummer, die auf den Inhalt des Films Bezug nimmt. We Got More than We Need fungiert quasi als Botschaft für die Freundschaft; gleichzeitig steht es wie eine Moral am Anfang und am Ende des Films, die beweist, dass bei allem Streben nach Reichtum und Geld die wahren Werte einer Freundschaft nicht erkauft werden können und dass die Protagonisten des Films sich ihres Glückes nicht bewusst sind. Mit Michael McDonald233
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