- 93 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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Ähnlich wie Michael McDonald hatte auch Bill Summers Anfang der 80er-Jahre seine kommerziell erfolgreichste Zeit. 1981 veröffentlichte der eher aus dem Jazz-Bereich stammende Percussionist Bill Summers seine Hit-Single Call It What You Want, nachdem er vorher bereits auf der legendären Herbie Hancock-LP Headhunters und unter der Regie Quincy Jones‹ auf dem Soundtrack der TV-Serie ›Roots‹ mitwirkte. Erneut wurde demnach ein zeitgenössisch erfolgreicher Musiker verpflichtet, dessen Name zumindest in Insider-Kreisen bekannt war.
dienen ebenfalls dazu, die Atmosphäre des Films zu gestalten. Diese Uptempo-Popstücke erklingen zu einem relativ frühen Zeitpunkt im Film. Nacheinander werden die verschiedenen Schicksale der Protagonisten dargestellt, wobei ein Großteil der Handlung auf der Straße stattfindet. Dementsprechend dienen diese Stücke der Charakterisierung des Lebens auf der Straße im Misson District, welches von einem bunten Gemisch aus Kleinkriminalität, illegalen Arbeitern und einer vertrauten Gemeinschaft der Bewohner gekennzeichnet ist. Ein direkter Bezug der Songs zur Handlung ist nicht aufzudecken.

Der Song Suzi Plastic taucht an späterer Stelle erneut auf, als Weslake seine Gaunerkomplizen wie in einer Radioschau imitiert und sich gleichzeitig als DJ versucht. Dennoch ist kein eindeutiger dramatischer Bezug zum ersten Erklingen des Stücks in Segment 18 festzustellen; die Musik dient an dieser Stelle als Hintergrund für die Dialogfetzen, die Weslake von sich gibt und vermittelt eine Art hektische Partystimmung.

Die Welt der Prostituierten scheint der Popsong in den Segmenten 60–61 musikalisch zu illustrieren. Dieses Stück, welches leider nicht näher identifiziert werden konnte, erklingt, während Jasmine auf dem Bürgersteig stolziert, um Kunden anzulocken. Ein weiteres Mal wird hier demnach die – oftmals raue – Welt der Straße untermalt. Später dient der gleiche Song auch als Hintergrundsmusik in Fernandos Bar (Segment 63).

In Segment 52 wird eine Mixtur aus mehreren verschiedenen Popstilen montiert. Die Szene gibt die Atmosphäre eines Freitagabends im Mission District wieder: Vorwiegend junge Leute fahren mit ihren Straßenkreuzern im Schritttempo durch das Viertel, wobei die jeweils präferierte Musik lautstark aus den Fahrzeugen dringt. Dennoch fällt es schwer, einzelne Klänge, die zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Gruppen dienen sollen, zu identifizieren (bis auf das Salsa-Pop-Stück), da der Geräuschpegel sehr hoch ist (Motorengeräusch, Hupen, Geschrei) und zudem die verschiedenen Musikstile nur für Sekunden erklingen und sich teilweise überlagern. Somit bleibt lediglich der mit den Bildern übereinstimmende akustische Eindruck einer ausgelassenen Jugend, die – um sich von ihren Problemen abzulenken – abends zusammenkommt und eine Identifikation mit Autos und Musik sucht.

Tschaikowski: Ausschnitte aus der Nußknackersuite op. 71a

Die beiden Tschaikowski-Ausschnitte stehen vor dem Hintergrund der restlichen Musikstile isoliert, da es die einzigen klassischen Musikstücke sind, die in diesem Film verwendet werden. Sie erklingen in den Segmenten 71 und 72. Während die Gaunerbande auf das Hausdach klettert und dabei auf eine Fensterfront gerät, versucht Maxine einen jungen Künstler zu verführen, dessen Atelier sich in der


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