- 355 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Zusammenhang der einzelnen Sätze


Was der Sinfonie die innere Geschlossenheit sichert, ist die folgerichtige Durchführung und Steigerung des Endgedankens, die auch das vorhergegangene Tonmaterial läutert und einbegreift. [K27/C]

Ausmaß


seine ungewöhnliche zeitliche Ausdehnung [B20/A]

in dem langgedehnten Finale [Wb21/B]

des Werkes [. . . ], das schon rein äußerlich – der letzte Satz allein hat nahezu den Umfang einer Sinfonie – kaum seinesgleichen hat. [Ka24/C]

das überlange Werk [B24/C]

der zugleich ausgedehntesten Mahler-Sinfonie [F26/A]

dieser ans Maßlose streifenden Klangarchitektur [F29/B]

Die Länge des letzten Satzes, die man je nach der Einstellung zu dieser Musik als himmlisch oder sehr irdisch empfinden wird [W33/C]

  Instrumentation

Allgemein


die teilweise höchst raffinierte instrumentale Faktur [. . . ] dem zum Teil auf feinste Detailwirkung berechneten instrumentalen Gefüge [B20/A]

den Hörer aber auch entschädigt durch eine Fülle [. . . ] instrumentaler Kombinationen [. . . ] wenn er sich auch dabei mehrfach in barocken Äußerlichkeiten gefiel, die aber den Ernst der Gesamtleistung nicht stören. [F20/B]

Bewundernswert ist wieder die Orchesterbeherrschung Mahlers, der den gewaltigen Apparat geradezu spielend meistert, der wieder Farben von ganz eigener Art gibt, und vor allem in den dramatisch bewegten Stellen eine unerhörte Anschaulichkeit und Eindringlichkeit des Ausdruckes erzielt. [Ka24/C]

Nebensächlich gegen die inhaltliche Monumentalität den Werkes bleiben Bedenken, die sich gegen die in das Sinfonieorchester abermals neu eingeführten Instrumente richten könnten, vor allem gegen die Herdenglocken und den Hammer, aber auch gegen die starke Heranziehung der Pauke, der großen und kleinen Trommel, die gravitätische Mittel nach außen bleiben würden, wenn sie nicht so grandios dem pochenden unerbittlichen Rhythmus des ganzen Werkes angepaßt wären, wenn nicht auch ihnen eine transzendente Bedeutung zukäme. [Ka24/D]

welch’ undurchdringliche Massigkeit des orchestralen Kolorits, das weniger auf Verschmelzung der Klangelemente als auf ein hartes Nebeneinander ausgeht. [K27/B]

Dagegen sprach mir Mahler selber einmal vom neuen Instrumentationsprinzip, von dem er sich seit der Fünften leiten ließ und das weniger auf Verschmelzung der Klangelemente als auf realistisches Nebeneinander, wenn nicht Gegeneinander, ausging. Hienach finden sich die grellen, harten Farben gesteigert, zumal wo Bläser durch Bläser kontrapunktisch herausgefordert werden. [W33/E]

Seiner Sehnsucht nach träumerischer Romantik gibt er in geheimnisvollen, teilweise bestrickenden Klangwirkungen Ausdruck. [W33/G]

Großer instrumentaler Apparat


sie krankt [. . . ] auch an einem zu krassen Aufwand der Mittel, insbesondere des Schlagwerks, bei dem zu den üblichen Instrumenten sich noch Herdenglocken, Glockengeläute, Holzklapper, Tamtam, Rute und Hammer gesellen! [H21/B]


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