- 368 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Das Fieber kündet sich denn auch im Scherzo mit merklicher Unruhe in zwei Themengruppen an, die beneidete Ruhe des Philistertums wird mit beißender Unverträglichkeit angegriffen und parodiert in aufreizenden Rhythmen um lärmenden Paukenschlägen im Takt einer alten Biedermeierweise. [F26/C]

die Teufelsfratzen des Scherzos [A26/A]

die Marionettenbilder des Scherzo [K27/A]

das geistreiche Scherzo, das mit der Bauernlustigkeit wild auftrabender Rhythmen beginnt und im Trio die Großvaterzeit einen geistvoll zwischen gerader und ungerader Taktzeit schaukelnden Ländler tanzen läßt. [K27/B]

echtester Mahler ist die »altväterische« Tanzweise des Scherzos, die er sentimentalisch aufspielt, um sie dann mit grausiger Ironie zu zersetzen. Hier wird das Weltbild eine Grimasse, eine groteske Verzerrung, bleibt aber doch musikalisch im Ausdruck frei von den mehr malerischen Stimmungen etwa der Nachtmusiken der Siebten. [K27/C]

das bitterironische Scherzo (in dem so etwas wie Jazzvorahnungen stehen) [D30/B]

die Dämonie des dritten Satzes [W33/B]

Aber schon im Scherze [sic] macht er einem die Hölle heiß, skurille Motive wechseln mit absichtlichen Trivialismen und diabolischen Einfällen ab; aus Scherz wird ernst. [W33/D]

Mit genialer Phantastik ist das Scherzo gestaltet, das in wild auftrappenden Rhythmen mit einer Art höllischer Bauernball-Lustbarkeit beginnt. In einem altväterischen Teil tanzt aber keineswegs des Teufels Großmutter, sondern unsere eigene, halb liebenswürdig, halb kapriziös nickend und knixend. [W33/E]

Satztechnik


das Trio, das doch gar kein selbständig abgetrennter Formteil ist, sondern thematisch aus dem Scherzo hervorgeht [F26/A]

Verständlichkeit


spricht wohl am unmittelbarsten zum Hörer [B20/A]

Wertung


wirkte das [. . . ] Scherzo [. . . ] besonders lebenskräftig [Wb21/A]

Der ergötzlichste und witzigste Satz [H21/D]

den aufgewendeten Mitteln kaum entsprechend das Scherzo, dessen behaglich heiteres F-Dur-Trio (sieben Achtel-Takt) mit am besten wirkt [H21/E]

die angesichts der Fülle der Gesichte in den anderen Sätzen doppelt stark in die Erscheinung tretende Leere und lärmende Aeußerlichkeit des Scherzo [Ka24/C]

Der stärkste Satz ist das geistreiche Scherzo [K27/B]

Mit genialer Phantastik ist das Scherzo gestaltet [W33/E]

  Vierter Satz

Charakterisierung


Wer die brodelnde Glut dieses Finales, diesen tollen Wirbel von Tonvisionen, diese grauenvollste Darstellung alles Irdischen, wer diesen Kampf und Sieg der Persönlichkeit über das unabänderliche Schicksal nur einmal miterlebt [W19/C]

Den zyklopischen vierten Satz [W20/C]

Der Schlußsatz ist ein wahrer sinfonischer Leviathan [. . . ] als Ganzes eine stachlichte, ungeformte Klangmasse, von ohrenabstumpfender Grellfarbigkeit. [B20/A]


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