- 372 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Das Publikum begrüßte beide Aufführungen mit freundlichem Beifall, wie man ihn bei den philharmonischen Konzerten ja selten vermissen wird. [W33/C]

zum ganz bedeutenden Erfolg des Werkes [W33/D]

wurde vom Publikum mit begeistertem Beifall aufgenommen. Das neue Musikjahr konnte nicht verheißungsvoller beginnen. [W33/F]

[Das] Werk hatte einen starken Erfolg. [W33/G]

  Aufführungsqualität


unter Frieds Meisterstab in fleckenloser Reinheit erstrahlend [W19/A]

Mit diabolischer Freude am Rhythmus, mit voller Hingabe an die schwelgerischen Schönheiten der wunderreichen Partitur, mit überragendem Willen und außerordentlichem Können hat er das Werk geleitet. [. . . ] Oskar Fried ist ein meisterhafter Mahler-Dirigent. [W19/B]

Oskar Fried vollbrachte mit der Aufführung dieser Symphonie eine Leistung, die ihn als das zeigte, was er unstreitig ist: als eisernen Rhythmiker, als unvergleichlichen Meister der Disposition und Steigerung und – nicht zuletzt – als berufenen Apostel Mahlerischer Kunst. [W19/C]

Herr Pringsheim gab sich um das Werk sichtliche Mühe, er bewährte sich entschieden als geschmackvoller Musiker und ernsthafter Orchesterführer. Den eigentlichen Kristallschliff blieb er dem zum Teil auf feinste Detailwirkung berechneten instrumentalen Gefüge der Sinfonie noch schuldig. [B20/A]

Pringsheim führte das mit hohen Anforderungen an die Umsicht des Dirigenten herantretende Werk gut durch, die Philharmoniker folgten seiner Stabführung in altbewährter Weise. [B20/B]

Es war ein guter, verheißungsvoller Anfang für das neue Orchester, das unter Ludwig Rottenbergs äußerlich fast unmerklich und doch planvoll und sicher leitender, geistig beschwingter Führung die nicht geringen Schwierigkeiten mit frischem Elan überwand. [. . . ] Aber man fühlte, daß die Hörerschaft im Banne des Werkes stand, und dies ist zum nicht geringen Teil der Wiedergabe zu danken, in der Geistiges lebendig wurde. [. . . ] So gab es [. . . ] lauten, dauernden Beifall für Orchester und Dirigent. [F20/A]

Dr. Rottenberg ist mit Mahlers Lebensarbeit innig vertraut und bewies dies auch gestern durch lebendiges Herausarbeiten alles wesentlichen in der Partitur, seine Zeitmaße und seine Rhythmik waren in der Deutekunst sicher und überzeugend, die leidenschaftlichen Steigerungen hatten Klang und Farbe und im ganzen genommen folgten ihm die Musiker eines immerhin noch nicht in engster Fühlung verwachsenen Tonkörpers überraschend gut. [F20/B]

Fried dirigierte [. . . ] und brachte es zu absoluter Deutlichkeit, zu einer fast zu deutlichen Deutlichkeit. Er ist ein Meister im Auseinanderlegen der Struktur eines Werkes, im Durchleuchten dunkelster Stellen. Darüber leidet manchmal die große Linie. [W20/A]

Den zyklopischen vierten Satz [W20/C] nahezu restlos deutlich herausgebracht zu haben, ist eine Meisterleistung der Dirigierkunst, und Oskar Fried hat sie vollbracht. Die ersten drei Sätze waren ungleich. Dem zweiten und dritten geriet Frieds analytisches Grübeln nicht so recht zum Vorteil. Auch über die oft schleppenden Tempi ließe sich disputieren. Im allgemeinen aber zeigt Fried gerade in der Sechsten, der »Tragischen«, der einzigen Mahler-Symphonie, die in Moll schließt, seine hervorragenden Fähigkeiten. Das Pathetische »liegt« ihm besonders, und auch unsrer Zeit, die in den Nöten des Tages fast unbewußt das Verständnis für die Schmerzen des Genies in sich zu fühlen beginnt. [W20/B]

Auch bei der Wiedergabe dieses Werkes offenbarte sich Musikdirektor Schurichts Kunst der Einfühlung und Interpretierung in hervorragender Weise [Wb21/B]

Gerade bei dieser Aufführung konnte der künstlerische Leiter des Festes Karl Schuricht seine besten Musiker- und Dirigenteneigenschaften bewähren, eine seltene rhythmische Energie der Darstellung und eine nicht minder seltene, jeweils auf das weiteste Ziel eingestellte Zügelung des Klangapparates. Dieser, der gerade in der Sechsten besonders umfangreich ist, folgte mit höchst anerkennenswerter Bereitwilligkeit der starken und sicheren Hand des Führers. So kam eine Aufführung zustande, die – abgesehen von den schon monierten und bei so starker Besetzung der Bläser und des Schlagzeuges besonders auffälligen akustischen Mängeln des Raumes – ein rundes

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