- 122 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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Oktaven höher als der cantus gelegt, wobei einige Stellen auch andere Intervalle vorweisen:
  • In den T. 16, 20, 24, 28, 72, 76, 78 und 80 benutzt Chopin auf der vorletzten Sechzehntelnote eine None oder eine Sexte als Alternative zur Oktave. Die meisten Nonen werden dazu benutzt, unzulässige Verdopplungen der Septime in Dominantseptakkorden zu vermeiden (Abbildung 8.18), wobei die anderen nicht charakteristischen Intervalle aus einer melodischen Notwendigkeit resultieren.



    Abbildung 8.18: Etüde Nr. 12, T. 16–17. Vermeidung einer Verdopplung der Septime durch die Benutzung eines G statt eines F auf der vorletzten Sechzehntelnote des Taktes.


  • In den T. 7–8 und 53–54 wird das Echo im kleinen Finger der rechten Hand genau zwei Oktaven höher als im Daumen gespielt, aber von einer absteigenden Tonleiter von C auf F gefolgt. Auf diesem letzten F folgt dann im Daumen ein Es, eine Oktave tiefer, was auf eine gewisse Austauschbarkeit der Register schließen lässt (Abbildung 8.19): Hier hört der Zuhörer aufgrund der absteigenden Tonleiter die Kontinuität F --> Es trotz des dichotomischen Charakters der Registerverteilung sehr deutlich6

    6 Auch an anderen Stellen (T. 16, 18, 24 usw.) ist die Melodie trotz mangelnder Eindeutigkeit des Hauptregisters deutlich zu erkennen (vgl. T. 16, Abbildung 8.18).

    .



    Abbildung 8.19: Etüde Nr. 12, T. 7–9. Melodische Kontinuität trotz Registerwechsel.



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