- 139 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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11.  Informationstechnologische Analyse

In diesem Kapitel soll wie gehabt die Vorbereitung und die Durchführung der Analyse dieser Etüde mit Rubato beschrieben werden. Auch hier soll durch einen Vergleich mit den Resultaten der traditionellen Analysen eine Auswahl unter den errechneten Gewichten getroffen werden.

11.1.  MetroRubette

11.1.1.  Vorbereitung der Analyse

Vier Aspekte der Etüde Nr. 12, die in den traditionellen Analysen aufgrund metrischer Besonderheiten aufgefallen waren, wurden einer metrischen Analyse unterzogen. Als erstes wurden die Noten berücksichtigt. Da jedoch, anders als bei der Etüde Nr. 11, die Einsatzzeiten der linken und der rechten Hand übereinstimmen, konnte auf eine getrennte Analyse der beiden verzichtet werden. Als zweites wurden die akzentuierten Noten (hiernach ›Akzente‹ genannt) analysiert (vgl. Abbildung 8.1, S. 274). Drittens wurden die Einsatzzeiten der Bindebögen analysiert (die mit denen der Noten des cantus übereinstimmen). Schließlich wurden auch die Pedalanweisungen kodiert und nach metrischen Strukturen untersucht.

11.1.2.  Durchführung der Analyse

Wie bei der Etüde Nr. 11 wurden hier zwei weight parameters konstant gehalten: Dem distributor value wurde wieder der Wert 1 zugeteilt, wobei für quantisation diesmal 1/16 gewählt wurde. Das mp und die mllm wurden dagegen wie gehabt variiert (vgl. S. 208).

Es wurden insgesamt 192 Gewichte errechnet: 76 für die Akzente, 56 für die Bindebögen, 48 für das Pedal und nur zwölf für die Noten. Bei dieser letzten Prädikatenliste wurde darauf verzichtet, die meisten der möglichen Gewichte zu berechnen, statt dessen fand eine Beschränkung auf mllms von 1312, 165 und 2 statt. Die wahrhaftig musikalische Bedeutung der anderen errechenbaren Gewichte – und somit auch ihre Nähe zu den schon vorhandenen Resultaten – wäre sehr stark anzuzweifeln gewesen. Der Grund hierfür ist, dass das ganze Stück aus einem regelmäßigen Lauf von Sechzehntelnoten besteht, der erst im letzten Takt unterbrochen wird. Erwartungsgemäß wurde somit das längste metrische Raster mit einem Wert von 1312 gefunden1

1 Dieser Wert (1312) entspricht 82 Takten von durchlaufenden Sechzehntelnoten.

. Um den Akkord des zweiten Pulses von T. 83 mit einem Raster zu erfassen, musste die mllm auf 165 dekrementiert werden2

2 Dieser Wert (165) entspricht 83 Takten mit zwei halben Noten pro Takt, minus 1.

. Bei kleineren Werten als 165 werden aber lediglich aussagekräftige metrische Raster gefunden, die ebenfalls den letzten Akkord mit einbeziehen und nur durch ihn ihre Bedeutung bekommen, da der Rest des Stückes aus einheitlichen Notenwerten besteht. Bei der

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