- 145 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (144)Nächste Seite (146) Letzte Seite (208)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

11.2.3.  Auswertung der Resultate

Akzente

Alle errechneten Gewichte weisen ähnliche Merkmale auf, die anhand von zwei repräsentativen Beispielen illustriert werden können. Im Gewicht [el, 2, 3]3

3 Für die Gewichte, die mit der MeloRubette errechnet wurden, soll folgende Abkürzung benutzt werden: [Gestalt paradigm, span, cardinality].

kann man mehrere Spitzen und Tiefpunkte erkennen, die mit charakteristischen Zügen der Etüde übereinstimmen (Abbildung 11.8). Erstens tritt die in T. 7 und 53 mit metrischer Verschiebung einsetzende Tonleiter durch eine deutliche Spitze hervor. Zweitens werden die charakteristischen Akzentmuster in den T. 15–20, 23–28 und 71–80 mit einem Auf- und Abstieg in den Vordergrund gesetzt. In den T. 23 und 30 werden weiterhin lokale Tiefpunkte erreicht, die jeweils mit dem Wechsel nach As-Dur und dem zur Dominante übereinstimmen. Der Kontrast der Register, zwei Takte vor dem Ende, wird schließlich durch einen abrupten Fall der Gewichtungskurve gekennzeichnet.



Abbildung 11.8: Gewicht mit mehreren wichtigen Merkmalen ([el, 2, 3]).


Um einerseits die These zu bekräftigen, dass alle Gewichte dieser Versuchsreihe sich ähneln, andererseits aber auch um besonders interessante Abweichungen zu den soeben aufgezählten groben Merkmalen vorzustellen, sei hier ein zweites Gewicht beschrieben: [el, 0.5, 2] (Abbildung 11.9). Dieses Gewicht weist zwei neue Besonderheiten auf, die im ersten nicht vorkommen. Zum einen werden vor der Wiederholung in T. 47 die vierteltaktigen Bindebögen mit einer deutlichen Abnahme der Gewichtungswerte gekennzeichnet. Das gleiche geschieht zum anderen mit den halbtaktigen Bindebögen von T. 62. Die anderen Merkmale der Gewichtungskurve sind denen des ersten Gewichts meistens sehr ähnlich, aber an zwei Stellen ein wenig anders. Einmal erfolgt die Erhöhung der Gewichtungen in T. 7 und 53 nicht auf dem ersten Puls, sondern mit der zweiten Note des jeweiligen Taktes: mit der eigentlichen metrischen Verschiebung. Die zweite Verwandlung betrifft die charakteristischen Akzentmuster in T. 15, 17 usw. Anstatt einer einheitlichen Steigung für jede der drei Zonen, die dieses Muster beinhalten, bildet hier die Gewichtungskurve ein zweitaktiges Zickzackmuster, das mehrmals wiederholt wird.

Diese Gewichtskurve hat einen sehr ähnlichen Verlauf wie das Gewicht [2, -1] der MetroRubette (vgl. S. 362). Abbildung 11.10 zeigt es zum Vergleich nochmal invertiert in der Ansicht der PerformanceRubette. In beiden Fällen stechen die T. 7–8 und 53–54 hervor, und die T. 15–29 sowie 71–83 sind gekennzeichnet


Erste Seite (i) Vorherige Seite (144)Nächste Seite (146) Letzte Seite (208)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 145 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO