- 161 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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13.  Performance

Nachdem im vorigen Kapitel Interpretationsziele gesetzt wurden, sollen diese hier klanglich umgesetzt werden. Für jede Etüde soll der Weg von der Kodierung der Informationen des Notentextes bis hin zu einer endgültigen Performance Schritt für Schritt beschrieben werden.

13.1.  Performance der Etüde Nr. 11

13.1.1.  Kodierung in PrediBase und Berechnung der PrimaVista Gewichte

Alle Angaben über Notenhöhen, -dauern und -einsatzzeiten wurden in einer MIDI-Datei zusammengestellt, wobei den Noten für die Lautstärke der linken Hand der Wert 62 und den der rechten Hand der Wert 64 zugewiesen wurde1

1 In den T. 41–44 wurden die Werte für die Lautstärke der linken und der rechten Hand invertiert.

. Diese Vorgehensweise, die dazu dient, innerhalb von Rubato auf einfachem Wege eine Trennung zwischen einzelnen Stimmen zu gestalten, wurde schon von Stange-Elbe benutzt und gerechtfertigt (vgl. Stange-Elbe [1999], S. 50). Es wurde zu jeder Zeit ein einziger MIDI-Kanal benutzt.

In diese MIDI-Datei wurden auch die Tonleitern in schnellen Notenwerten aus T. 95, die sowohl bei der metrischen als auch bei der melodischen Analyse außer Acht gelassen wurden, kodiert. Die im Notentext nicht festgelegte Dauer dieser Noten wurde auf 50/960 Puls gesetzt (vgl. 80/960 für eine Sechzehntelsextole). Sie wurden alle rückwärts platziert (die letzte 50/960 vor dem Taktstrich, die vorletzte 100/960 davor usw.), so dass die Tonleitern kurz nach der zweiten Viertelnote anfangen – eine durchaus zulässige Vorgehensweise (vgl. S. 172). Die Kodierung dieser Tonleitern wurde aufgrund des starren Formalismus des MIDI-Formats etwas komplizierter als ursprünglich vermutet. In MIDI ist es – wie auf einem echten Klavier – unmöglich, auf dem selben Instrument eine Note zu wiederholen, bevor die vorige Note ausgeklungen ist. Laut der Partitur überschneiden sich aber einige Noten der Tonleitern mit den Noten des Akkordes, der den ganzen Takt dauern sollte. Um dieses Problem zu lösen, wurde das gemacht, was ein jeder Pianist auch macht: nämlich den Akkord vor dem Einsatz der Tonleitern loszulassen (Abbildung 13.1). Das Zusammenfügen von linker und rechter Hand war auch im Verlauf des Stückes für ähnliche Überschneidungen verantwortlich, die ebenfalls in der MIDI-Datei durch das vorzeitige Loslassen einer Note gehandhabt wurden (T. 11, 56, 57, 58, 75).

Diese Rohe MIDI-Datei (--> rohfassung.mid) wurde in die charakteristische Baumstruktur des PrediBase-Formats umgewandelt, indem im Menü von Rubato der Befehl ›Save as‹ aufgerufen wurde. Neben den Noten wurden noch drei andere


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