des
Bestehens verfaßt wurden. Sie waren nicht als wissenschaftliche Dokumentation,
jedoch als geordneter Querschnitt durch die Vereinsgeschichte gedacht. Besonders
exemplarische Beiträge zu einer bestimmten Detailfrage oder im Rahmen der Fallstudie
über Hamburger Laienorchester, die in solchen Festschriften enthalten sind,
wurden berücksichtigt. Ausgewertet werden konnte ferner eine Vielzahl von
Programmzetteln/-heften verschiedener öffentlicher Laienorchesterkonzerte seit 1985, die
der BDLO-Geschäftsstelle als Originale vorliegen. Die meisten Festschriften enthalten
auch Presseartikel und Konzertkritiken zu Höhepunkten der Vereinsgeschichte des
betreffenden Orchesters. Aktueller sind Presseberichte und Konzertkritiken in
regionalen Tageszeitungen, die den an die Schriftleitung eingesandten Programmen
der BDLO-Orchester beigegeben werden. Sie finden im DLO zwar so gut wie
keinen öffentlichen Niederschlag, sind aber bei der Schriftleitung bzw. in der
BDLO-Geschäftsstelle zugänglich.
Den Presseartikeln ist oftmals ein Foto der Aufführung oder des Orchesters
beigegeben, das stets eine wertvolle Bildquelle darstellt. Besetzung, Aufstellung,
Präsentation, Aufführungsort u.a.m. lassen sich hier ablesen. Viele Gesichtspunkte
werden so zugänglich, die nirgendwo sonst beschrieben oder kommentiert werden.
Dieses Kriterium gilt auch für Bildmaterial der einzelnen Orchester-Archive, des
BDLO-Archivs, der Dokumentation des Deutschen Orchesterwettbewerbs und für weitere
Gelegenheitsfotos.
Jedes einzelne Orchester dürfte über Tondokumente in Form von mehr oder weniger
professionell erstellten Mitschnitten von Konzerten verfügen. Einen publizierten ›Maßstab‹
der Leistungsfähigkeit deutscher Laienorchester stellen die Mitschnitte des Deutschen
Orchesterwettbewerbs und ihre Veröffentlichung durch den DEUTSCHEN MUSIKRAT
dar.11
11 1. Deutscher Laienorchester-Wettbewerb 1986 in Würzburg: 4 Schallplatten; 3.
Orchesterwettbewerb 1992 in Goslar: 4 CDs; 4. Deutscher Orchesterwettbewerb 1996 in
Gera: 4 CDs.
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Diese Tondokumente sind allerdings umstritten, da vom BDLO der
Standpunkt vertreten wird, das dort zu Hörende entspräche nicht dem
Durchschnitt.12
Dennoch haben diese Dokumentationen einen hohen Quellen- und Informationswert
bezüglich des Spektrums erreichbarer Arbeitsergebnisse und künstlerischer
Leistungsfähigkeit.
Auf Materialien professioneller Rundfunk- und Fernsehanstalten, welche
das Thema ›Laienmusikpflege/Laienorchester‹ berühren, wurde für die
vorliegende Arbeit bewußt verzichtet. Zusammenstellung und Kommentar der
Medienanstalten wären zunächst unter der dortigen Thematik kritisch zu
betrachten.13
13 Vgl. SAUTTER in DLO 1958, Heft 1/2, S. 25.
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Dies setzt einen vorwiegend rezeptionsdidaktischen Ansatz voraus, der für
die vorliegende Arbeit nicht gewählt wurde. Quellenkritisch ausgewertet
wurde jedoch ein unkommentierter Videomitschnitt der Vorausscheidung zum
Deutschen Orchesterwettbewerb in Hamburg, da dieses Filmmaterial einige im
Rahmen der Fallstudie näher betrachteten Orchester plastischer vor Augen
führt und eine detailliertere Kenntnis ihres gesamten Erscheinungsbildes
ermöglicht.14
14 Es handelt sich um einen privaten, unprofessionellen Mitschnitt, der in dieser Form als
Primärquelle genutzt werden kann.
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Den Aussagen von miterlebenden Personen, die in der Laienorchesterarbeit
funktionstragend tätig sind, kommt eine besondere Bedeutung zu. So
wurden für die
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