- 153 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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6.  Orchesterpädagogische Konsequenzen

Die Ergebnisse der durchgeführten quellenkritischen und empirischen Analyse lassen sich in einem Katalog orchesterpädagogischer Handlungskonsequenzen zusammenfassen und interpretieren. Nicht alle Kriterien treffen auf alle Orchester gleichermaßen zu. Dennoch wird der Versuch unternommen, grundlegende Anforderungen für ein konsensfähiges Curriculum der Laienorchesterarbeit zu benennen. Zugleich soll hierdurch ein Beitrag zur Grundlagenforschung und Theoriebildung der musikalischen Erwachsenenbildung geleistet werden, die auf spezifische Erkenntnisse der verschiedenen musikalischen Lernfelder angewiesen ist. Unter der erwachsenenpädagogischen Prämisse, der Bildungserwartung der aktiven Teilnehmer Rechnung zu tragen, lassen sich die Ergebnisse der vorliegenden Studie auf fünf Handlungsfelder beziehen:

  • Zentrales Objekt aller Bildungserwartungen und Bildungsbemühungen in der Laienorchesterarbeit ist und bleibt das gespielte Repertoire. Seine Erweiterung sowie teilnehmerorientierte Auswahl ist dringend geboten.
  • Der Dirigent eines Laienorchesters darf sich nicht nur als künstlerischer Leiter verstehen, sondern er hat gleichermaßen Aufgaben als musikalischer Erwachsenenbildner zu erfüllen.
  • Die erwachsenen- und orchesterpädagogische Tätigkeit des Dirigenten kann sich aber nur im Wechselspiel mit einer bewußten Orchesteremanzipation und einem professionellen Orchestermanagement entfalten.
  • Die Situationsbeschreibung der gegenwärtigen Laienorchesterarbeit offenbart kulturpolitische Mißverständlichkeiten verbaler und zielgruppenorientierter Art, die es sowohl verbandspolitisch, als auch durch die öffentliche Repräsentation der Laienorchester selbst zu korrigieren und aktuellen Entwicklungen anzupassen gilt.
  • Das Genannte zieht schließlich die Forderung nach einer qualifizierten andragogischen Aus- und Weiterbildung der Verantwortlichen im künstlerischen Bereich wie im Management nach sich. Nur so können Bildungserwartungen und -angebote optimal aufeinander abgestimmt werden, und nur so werden die unvermeidlich autoritären Strukturen dieser Form gemeinschaftlichen Musizierens demokratisch getragen und zu einem aktuellen Beitrag zum Bildungswesen unserer Gesellschaft.

6.1.  Erweiterung des Repertoires

6.1.1.  Angebot und Recherche

Die Häufigkeitsanalyse des gespielten Repertoires, die Erörterung der bisher relevanten Auswahlkriterien in Kap. 4.2 und die Erkenntnisse der Fallstudie in Kap. 5 führen zu der Schlußfolgerung, daß die verfügbaren Informationen zu Literaturangebot


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