reale Zahl
deutlich höher liegen. Hinzu kommt eine Interessentenklientel, die sich bei den
organisierten Orchestern in passiver und fördernder Mitgliedschaft ausdrückt.
Neben den 22.000 aktiven Instrumentalisten in Laiensinfonieorchestern nennt der
MUSIK-ALMANACH 1996/97 30.000, 1999/2000 15.000 passive Mitglieder, über deren
Motivationen und soziale Charakteristika keine Erkenntnisse vorliegen. Für alle
genannten Bereiche ist es zwar möglich, eine ungefähre Bestimmung des prozentualen
Anteils an Kindern und Jugendlichen (1999/2000: 7.000 = 32 %) vorzunehmen,
bezüglich des Frauenanteils lassen sich nur vage Schätzungen aufstellen. Insgesamt
ist ihre Zahl wohl steigend, im Bereich Akkordeon- und Zupforchester stellen
sie inzwischen bereits die Mehrheit, in Blasorchestern und Spielmannszügen
annähernd ein Drittel. Für Laienorchester im klassischen Bereich liegen keine Zahlen
vor.7
Die übergeordnete Vereinigung der instrumentalen Laienmusikverbände ist die BDLV
(Bundesvereinigung Deutscher Laienmusikverbände) mit Sitz in Trossingen. Sie nimmt
Koordinationsaufgaben zwischen Instrumental- und Chorverbänden sowie die
Interessenvertretung gegenüber politischen Organen wahr, und sie führt die Veranstaltungen
anläßlich der Verleihung der Zelter-Plakette und der PRO-MUSICA-Plakette durch, wobei
die Ausrichtung des Festaktes im Wechsel einem der ihr angehörenden drei Verbände
obliegt.8
8 Vgl. MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 183.
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Von diesen dreien ist der BDLO (Bund deutscher Liebhaberorchester) mit
rd. 15.000 Instrumentalisten 1999 der kleinste Verband gegenüber rd. 1,7
Mio. Musikern im AVV (Arbeitsgemeinschaft der Volksmusikverbände)
und rund 2,5 Mio. Sängern in der ADC (Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Chorverbände).9
9 FOHRBECK 1989, S. 18: Hier werden folgende Zahlen (auf der Grundlage einer 1985
erstellten Übersicht von H. W. BERG, Bundesakademie Trossingen) genannt: Verband der
Liebhaberorchester: 130 Vereine: 2.000 aktive Jugendliche + 4.000 aktive Erwachsene +
4.000 fördernde Mitglieder = 10.000 insgesamt. Der MUSIK-ALMANACH 1993/94, S. 24,
31, 37 macht folgende Angaben:
- 350 Kammermusikgruppen, Kammer- und Sinfonieorchester
- 11 Verbände mit 12.000 Kapellen und Orchestern, ca. 700.000 aktive und
900.000 passive Mitglieder = 1.600.000
- 7 Verbände mit 35.000 Chören, ca. 1.250.000 aktive und 1.250.000 passive
Mitglieder = 2.500.000
Der MUSIK-ALMANACH 1999/2000, S. 132/133, macht folgende Angaben:
- 430 Kammermusikgruppen, Kammer- und Sinfonieorchester, ca. 15.000
Mitglieder
- 11 Verbände mit 17.000 Kapellen und Orchestern, ca. 700.000 aktive und 1,04
Mio. passive Mitglieder = 1.740.000
- 7 Verbände mit 41.448 Chören, 1.411.023 aktive und 1.128.026 passive
Mitglieder = 2.539.049
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3.2. BDLO – Bund Deutscher Liebhaberochester e.V.
Der BDLO zählte im Jahre 1997 408 »nichtprofessionelle Sinfonie- und Kammerorchester sowie
Kammermusikensembles mit insgesamt 12.528 Instrumentalisten in
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