- 28 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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3.3.  Jeunesses Musicales – Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester

Die zweite Dachorganisation der Bundesrepublik im Bereich Laiensinfonieorchester ist – wie der Name ›Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester‹ schon sagt – ausschließlich auf Jugendorchester gerichtet und in der Jeunesses Musicales Deutschland e.V. (JM) mit Sitz in Weikersheim beheimatet. Die JM ist die deutsche Sektion der ›Fédération Internationale des Jeunesses Musicales‹ (mit Sitz in Brüssel). Ihr Aufgabenspektrum richtet sich auf die fachpraktische »Förderung des Laienmusizierens in der Jugend«.29

29 »Landesjugendorchester NW, Instrumentalkurse im Anschluß an die Wettbewerbe ›Jugend musiziert‹, [. . .] Fachverband der deutschen Jugendorchester (Beratung und Hilfestellung bei organisatorischen, finanziellen, fachlichen und pädagogischen Fragen) [. . .] Alle Aufgabenbereiche werden auf nationaler Ebene ebenso wie im internationalen Austausch mit den Mitgliedsländern der Jeunesses Musicales wahrgenommen.« (MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 217f.)
In diesem Rahmen spielt die Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester – AGJO – eine zunehmend herausragende Rolle.30
30 »Die AGJO, das hat sich eigentlich erst in letzter Zeit herausgestellt, ist das wichtigste Standbein der JM, weil man eingesehen hat, die über 200 Mitgliedsorchester sind die Basis dieser Jugendarbeit, weil man da speziell nun Mitglieder hat, an die man herankommt, und die man in die Maßnahmen einbinden kann.« (KINDT, FB 4.)
Die Zahl der Mitgliedsorchester in der AGJO wird im MUSIK-ALMANACH mit 200 Ensembles und 7000 jugendlichen Instrumentalisten angegeben. Darunter befinden sich jedoch ebenso Landes- und Bundesjugendorchester wie »andere überregionale, regionale und institutseigene Ensembles aus dem schulischen und außerschulischen Bereich, darunter auch Spezialensembles z.B. für Neue Musik und Jazz«.31
31 ROHLFS 1999, S. 41.
Eine enge Verbindung, zuweilen in Personalunion einzelner Amtsträger, besteht somit vor allem zum VDS (Verband Deutscher Schulmusiker) und zum VdM (Verband deutscher Musikschulen).

Die Klientel von BDLO und AGJO ist somit recht deutlich gegeneinander abgegrenzt, allein im Bereich der Universitätsorchester gibt es aufgrund individueller Altersstrukturen Zugehörigkeiten zu dem einen oder zu dem anderen Verband, auch einige potentielle Mitglieder der AGJO finden sich beim BDLO. Orchestervereinigungen mit überwiegend älteren Teilnehmern sind dagegen nicht in der AGJO zu finden. Es existiert von der AGJO ein ›Handbuch Jugendorchester‹, das 1989 verfaßt und als Loseblattsammlung »Jugendorchesterleitern als umfangreiches Hilfsmittel für ihre tägliche Arbeit an die Hand«32

32 HAHLWEG, 1989, (0)2.
gegeben wurde. Es enthält praktische Hinweise zu den Bereichen Noten – Urheberrecht – Vereinswesen – Steuern – Arbeitsrecht – Haftung/Versicherung – Finanzierung – Werbung. Des weiteren bietet die JM Fortbildungsmaßnahmen im dirigentischen sowie im verwaltungstechnischen Spektrum an, die für künstlerische und organisatorische Leiter aller Laiensinfonieorchester gleichermaßen interessant sein dürften. Der pädagogische Hintergrund ist jedoch ausdrücklich schul- und jugendorientiert.


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