- 29 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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3.4.  Deutscher Musikrat: Der Deutsche Orchesterwettbewerb

Der Deutsche Musikrat als größter und öffentlichkeitswirksamster Dachverband bundesdeutschen Musiklebens verfolgt das Ziel, »für alle Bereiche der Musik auf die öffentliche Meinung, die Erziehung und die Gesetzgebung einzuwirken, um der Musik die ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entsprechende Stellung zu sichern und Beiträge für die Weiterentwicklung der Musikkultur zu leisten«.33

33 MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 161.
Darin eingeschlossen sind sowohl alle diesbezüglichen diesbezüglichen Bildungsfragen ohne altersmäßige Begrenzung als auch deren gesellschaftliche und kulturpolitische Entwicklung und Umsetzung. Angefangen bei der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, über die Zugehörigkeit zum Internationalen und zum Europäischen Musikrat sowie zum Deutschen Kulturrat bis hin zu einflußreichen Landesmusikräten, ständigen Arbeitsgemeinschaften und projektorientierten Einrichtungen, von denen in diesem Zusammenhang die ›Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung und Musikpflege im Deutschen Musikrat‹ (AGMM) und der ›Deutsche Orchesterwettbewerb‹ (DOW) zu nennen sind, nimmt der Deutsche Musikrat ohne Frage die wichtigste Position musikalischer Breitenwirkung innerhalb der deutschen Kulturpolitik ein. Die AGMM nimmt sich mit dem Anspruch der Verantwortlichkeit für ›Musikerziehung und Musikpflege‹ sowohl schulischer als auch außerschulischer Bereiche an.34
34 »Die AGMM nimmt zum Bereich Musikpädagogik und Laienmusizieren gehörende Aufgaben wahr: Sicherung von Musikunterricht im schulischen und außerschulischen Bereich. Weiterentwicklung musikpädagogischer Institutionen. Sicherung von Aktivitäten für das Laienmusizieren, insbesondere in der Fortbildung für Leiter von Laienmusikensembles, Vertretung der Musikpädagogik und des Laienmusizierens in den bildungs- und kulturpolitischen Gremien auf nationaler und internationaler Ebene.« (MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 163.)
Den Förderungsmaßnahmen des DOW liegt der Wettbewerbsgedanke zugrunde. So gibt es neben dem Bundesjugendorchester und dem Bundesjazzorchester, denen auch eine Auswahl der Teilnehmer vorausgeht, den instrumentalen Nachwuchswettbewerb ›Jugend musiziert‹ und seit den 1980er Jahren den ›Deutschen Chorwettbewerb‹ und den ›Deutschen Orchesterwettbewerb‹. Darstellung sowie Ausschreibung des DOW beginnen ihre Präambel mit folgenden Grundsätzen:

»Der Deutsche Orchesterwettbewerb ist eine bundesweite Förderungsmaßnahme für das instrumentale Laienmusizieren, die sich an Laienorchester unterschiedlicher Besetzungen richtet. Der Wettbewerb hat die Aufgabe, durch Leistungsvergleich die Qualität des Musizierens deutscher Laienorchester darzustellen, [...] wertvolle Impulse für die Breitenarbeit im instrumentalen Laienmusizieren zu geben [...] Anhebung des Qualitätsstandards deutscher Laienorchester, Förderung der Begegnung der Orchester untereinander und mit der Bevölkerung [...] Dokumentation kultureller Vielfalt in der Öffentlichkeit.«35

35 DEUTSCHER MUSIKRAT: Ausschreibungstext Ausschreibungstext zum 4. DOW 1996; MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 429.

Es ist zu fragen, ob, und wenn ja, in welcher Form erwachsenenpädagogische Kriterien in diesen »Förderungsmaßnahmen« impliziert sind. Bedeutet die »Anhebung des Qualitätsstandards deutscher Laienorchester« zugleich eine erkennbare musikalische Leistungssteigerung des Orchesters und einen verstärkten Lernprozeß des


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