2. Die Debatte um die Kritik an der Moderne2.1. Modernistische Kritik an der ModerneDie Kritik an der Moderne findet sich schon bei der Debatte der Modernisten wie Max Weber, Theodor Adorno, Jürgen Habermas etc., die zu den Denkern der Moderne gezählt werden. Sie sind sich darüber einig, dass die im Projekt der Aufklärungs-Moderne ausgedrückte Idee der Moderne – Vernunft- und Fortschrittsglaube – im Zuge der modernen Rationalisierung verloren geht, und dass in der höchst rationalisierten Moderne paradoxerweise die Irrationalität herrscht. Die modernistische Kritik an der Moderne geht von einer gemeinsamen Haltung aus: Zurückweisung des herrschenden Irrationalismus. Die Debatte um die Kritik an der Moderne konzentriert sich dabei auf das Prinzip der Rationalität und der Vernunft, das durch den Modernisierungsprozess in Aporien geraten ist. Die Rationalität wird bei Max Weber als ein zentrales Thema der Moderne behandelt. Weber zufolge wurde die abendländische Kultur stufenweise rationalisiert.1
Rein wertrational handelt, wer ohne Rücksicht auf die vorauszusehenden Folgen handelt im Dienst seiner Überzeugung von dem, was Pflicht, Würde, Schönheit, religiöse Weisung, Pietät oder die Wichtigkeit einer ›Sache‹ gleichviel welcher Art, ihm zu gebieten scheinen.2
Zweckrational handelt, wer sein Handeln nach Zweck, Mitteln und Nebenfolgen orientiert und dabei sowohl die Mittel gegen die Zwecke, wie die Zwecke gegen die Nebenfolgen, wie endlich auch die verschiedenen möglichen Zwecke gegeneinander rational abwägt.3
Webers Diagnose der Moderne basiert auf seiner Frage nach irrationalen Konsequenzen der abendländischen Rationalisierung. Durch die gesellschaftliche Modernisierung, |