Siegmund Helms

Musikpädagogische Vorstellungen Edmund Joseph Müllers im Spiegel von Staatsexamens-Gutachten (1942–44)

Bei Aufräumarbeiten im Magazin der Bibliothek der Hochschule für Musik Köln fand ich vor einiger Zeit Gutachten zu Staatsexamensarbeiten aus der Zeit von 1942–1944. Sie stammen zum Teil von namhaften Musikwissenschaftlern und Musikpädagogen (z. B. Ernst Bücken, Wilhelm Maler, Edmund Joseph Müller, Dietrich Stoverock).

Die Verfasser der Staatsexamensarbeiten und die bearbeiteten Themen

Da 1942–44 viele junge Männer als Soldaten eingezogen waren, ist es leicht erklärlich, daß damals wesentlich mehr Schulmusik-Studentinnen als -Studenten Staatsexamensarbeiten anfertigten. Von den insgesamt 34 jeweils von zwei Gutachtern beurteilten Arbeiten wurden 23 von Studentinnen verfaßt, 5 von Studenten. In 6 Gutachten sind leider die Vornamen der Verfasser bzw. Verfasserinnen abgekürzt.

Es wurden überwiegend traditionelle musikgeschichtlich-analytische Themen behandelt, wie sie noch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg an deutschen Hochschulen vergeben wurden.

Unter den musikpädagogischen Arbeiten fallen drei auf, die sich mit „Rhythmischer Gymnastik“ bzw. „Erziehung“ befassen, einer Konzeption, die Müller schon kurz nach 1900 im Anschluß an E. Jaques-Dalcroze in Deutschland propagierte sowie jahrzehntelang in zahlreichen Kursen und auch als Professor an der Musikhochschule Köln umsetzte.

Die Gutachter

(in Klammern: Anzahl der vorliegenden Gutachten)

Es liegen Gutachten vor von: Prof. Edmund Joseph Müller (Musikpädagogik) (26) / Prof. Dr. Heinrich Lemacher (Theorie, Gehörbildung, Formenlehre) (10) / Prof. Theodor Martin (?) (7) / Prof. Dr. Ernst Bücken (Musikwissenschaft) (5) / Prof. Dietrich Stoverock (Musikpädagogik) (5) / Prof. Wilhelm Maler (Komposition)