- 218 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Hartmuth Kinzler

Der Tristan-Akkord und seine Behandlung in der Harald-Schmidt-Show unter besonderer Berücksichtigung der Differenzen von stufentheoretischer und funktionellharmonischer Betrachtungsweise – und ein bißchen Adorno ist auch dabei

„Ganz klar, sagt [Gert] Scobel [Moderator der Fernsehsendung Kulturzeit auf 3sat, einem öffentlich-rechtlichen Sender; H. K.], die beste Kultursendung im deutschen Fernsehen sei die Harald Schmidt Show – so frech und unberechenbar wünscht er sich das eigene Magazin.“ Dies zitiert Hanno Rauterberg in einem Artikel in der Zeit, der sich mit der Zukunft dessen befaßt, was einmal unter Bildung und Kultur im Medium Fernsehen verstanden wurde (Rauterberg 1998, S. 50b).


Eine solche Äußerung reizt, doch einmal genauer hinzusehen und festzustellen, was es damit auf sich hat. Nichts wäre dafür geeigneter, als aus der seit 1995 laufenden Show eine Sendung auszuwählen, die diesen Anspruch auf Kultur auf ironisch-kokette Weise selbst zu ihrem Gegenstand gemacht hat, nämlich jene vom 20. Oktober 1998 (23. 15 Uhr – 0. 15 Uhr), in der in ca. sieben Minuten einem Publikum, das sich sicherlich nicht aus Musikwissenschaftlern zusammensetzte und sich auch nicht zum überwiegenden Teil aus „Klassik“-Freunden rekrutierte, auf unterhaltsame Weise der Tristan-Akkord nahegebracht wurde. Auf diese Sendung aufmerksam gemacht wurde der Autor, der gelegentlich die hervorragenden Parodie-Filmbeiträge der Harald-Schmidt-Show auch schon im Unterricht verwendete*, durch Studierende.


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*So etwa die Travestie der „West Side Story“ in eine „East Side Story“ (Sat 1: 28. 4. 1998, 23. 15 Uhr – 0. 15 Uhr), die die Handlung von New York ins gewendete Ostdeutschland verlegte und den „Maria“-Song Tonis [dargestellt vom ostdeutschen Kabarettisten Bernd Zeller] in den Bereich homosexueller Liebe als Lied an „Heinsgünndaa“ [Heinz-Günther; H. K.] im Rahmen eines Seminars über Leonard Bernsteins Musical.

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