- 34 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Bernd Enders

 

Von der Tonbandarbeit zur Computerproduktion

Apparative Musikpraxis an der Universität Osnabrück in Lehre und Forschung


Natürlich haben diese Apparate eine Menge mit Technik zu tun. Doch das ist nur die eine Seite. Der Techniker, der sie bedient, muß nämlich gleichzeitig Musiker sein; er muß genauso hören, er muß Musik kennen, er muß auch kompliziertere Partituren lesen können. Im Grunde sind unsere Geräte auch nichts anderes als Musik-Instrumente. Sie werden halt nur mit einem anderen Fingersatz gespielt.


Hans-Peter Haller


Vorbemerkungen

Apparative Praxis bezeichnet in der Lehrerausbildung einen Bereich, in dem tontechnische Geräte und Instrumente wesentlich für musikalische Gestaltungen eingesetzt werden. A. P. wird so als ein Teilgebiet der Instrumentenausbildung verstanden, in dem sich Zugänge zum gegenwärtigen kompositorischen und interpretatorischen Denken eröffnen können. – Zugleich vermittelt a. P. den Umgang mit musiktechnischen Geräten unter dem Gesichtspunkt einer sachgerechten Handhabung. Eines der Hauptprobleme dieses Bereichs besteht in der Überwindung ausschließlich „technischer Faszination“ zugunsten einer auf musikalisch-künstlerische Sachverhalte gerichteten Motivation.1

1 Walter Heise, Stichwort: Apparative Praxis, in: Lexikon der Musikpädagogik, hg. von Helmuth Hopf, Walter Heise u. Siegmund Helms, Regensburg: Bosse 1984, S. 23.


Im wesentlichen hat sich an dieser von Walter Heise 1984 für einen lexikalischen Eintrag knapp formulierten, aber dennoch umfassenden Definition der apparativen Musikpraxis in der Schulmusikausbildung bis zum heutigen Tage nichts geändert. Entscheidende didaktische und methodische Merkmale werden angesprochen: zum einen wird auf die Nähe der Musiktechnik zur Instrumentalausbildung verweisen, damit sogleich implizierend, daß Ergebnisse musikalischer Gestaltung oder Einsichten aus musikbezogener Reflexion nicht notwendigerweise das manuell zu spielende Musikinstrument voraussetzen. Damit werden die musikalisch-produktiven Möglichkeiten der Audiotechnik (aus der die Musikelektronik hervorging) und weniger ihre ursprünglich zur Schallkonservierung dienenden Funktionen für die Ausbildung in den Vordergrund gestellt. In methodischer Hinsicht wird die heute allgemein für zukünftige Lehrer (in allen


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