- 131 -Lehmann, Silke: Bewegung und Sprache als Wege zum musikalischen Rhythmus 
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Saccaden mit einer Dauer von 10 bis 80 ms Dauer. Zwischen diesen Saccaden liegen Fixationsperioden von etwa 150 bis 600 ms Dauer.

Auch wenn bei den geschilderten Vorgängen das Sehen im Vordergrund steht, ist das Prinzip der Reizverarbeitung auf alle Sinnesebenen zu verallgemeinern:


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Die Verarbeitung durch Modalitäten mit hoher Frequenzleistung und/oder der geringer Komplexitätsgrad des Stimulus begünstigen eine hohe Differenzierungsleistung.

Die Bedeutung von Schwellenwerten

Das oben gegebene Beispiel der Gestaltfusionsfrequenz illustriert allerdings nicht nur die Tatsache, dass komplexe Stimuli (in diesem Fall schnell aufeinander folgende, wechselnde Reize) schwieriger zu differenzieren sind als schlichte Sinnesreize. Das Phänomen, dass physikalische Vorgänge (Lichtblitze) in der Wahrnehmung zu einem kontinuierlichen Lichteindruck verschmelzen, weist auch darauf hin, dass hier ein Schwellenwert überschritten wird. Auch, wenn manche Sinnessysteme zu differenzierterer Wahrnehmung fähig sind als andere, ist die Reizverarbeitungsleistung nicht beliebig ausdehnbar. Mit dem Begriff des oben schon erwähnten ›kritischen‹ Zeitintervalls wird angegeben, wie groß die Dauer zwischen zwei Stimuli sein muss, damit diese nicht zum Empfinden eines Einzelreizes verschmelzen. Anders formuliert: die Reizverarbeitung ist durch so genannte »Maximalfrequenzen« (ebd., S. 115f.) begrenzt.

Der zeitlichen Differenzierungsleistung sind sinnesphysiologische Grenzen gesetzt, die in den unterschiedlichen Modalitäten (Sinnesebenen) variieren.


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