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| Linke Hemisphäre
= rechtes Ohr | Rechte Hemisphäre
= linkes Ohr |
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| I. Verarbeitungsvorteile bei Musik | |
sehr kurze Töne | Melodien |
Rhythmen | Klangfarben |
zeitliche Abfolgen von Tönen | Tonhöhen |
| Intensität |
| Akkorde |
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II. Verarbeitungsvorteile bei Sprache | |
Konsonanten | Vokale |
Silben | |
Folgen von Wörtern | |
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Diese Tabelle weist rhythmische Prozesse recht eindeutig der linken Hirnhälfte zu.
Dennoch sollte nicht übersehen werden, dass Intensität – laut Tabelle in der rechten
Hirnhälfte verarbeitet – durchaus Bestandteil rhythmisch-metrischer Gestaltung ist:
die Betonung von Taktanfängen oder auch Synkopen wird (u. a.) durch eine
Erhöhung der Intensität gestaltet. Ebenso leben Melodien nicht nur von der
Tonhöhe, sondern auch von ihrem Rhythmus. Lieder können ohne weiteres auch
dann erkannt werden, wenn nur ihr Rhythmus erklingt. Demnach muss auch
die rechte Hirnhälfte einen Anteil an der Entschlüsselung zeitlicher Merkmale
haben.
Narkotisierung einer Hirnhälfte
Weitere Aussagen zu den Funktionen beider Hirnhälften ergeben sich aus
Untersuchungen, in denen eine Hemisphäre narkotisiert wird. Dies geschieht,
indem ein entsprechendes Medikament in eine Halsarterie gegeben wird. Tätig
werden kann nun nur noch die nicht narkotisierte Hirnhälfte. Die Patienten
bleiben bei der einige Minuten andauernden Narkose bei Bewusstsein, sind
ansprechbar und erfüllen unterschiedliche Aufgaben wie Zählen, Darbietung eines
Kinderliedes oder Nachsingen vorgegebener Tonhöhen. Die Funktionen, die von der
stillgelegten Hirnhälfte gesteuert werden, können anhand der beobachteten Ausfälle
rückgeschlossen werden. Diese selektive Hemisphären-Anästhesie wurde an
Epilepsie-Patienten im Vorfeld von Operationen vorgenommen, um Klarheit über die
Lokalisation bestimmter Funktionen zu erlangen. Die musikalischen Tests wurden in
diese Untersuchungen integriert. Hans Borchgrevink (1983, 1990) fand seine
Hypothese bestätigt, dass sowohl Prosodie als auch musikalischer Rhythmus in der
sprachdominanten Hirnhälfte – also in der Regel linkshemisphärisch – kontrolliert
werden. Gordon und Bogen (1974) stellten dagegen fest, dass nach Anästhesie der
linken Hirnhälfte durchaus noch rhythmische Qualitäten gesungen wurden
und konstatieren, dass rhythmische Prozesse von beiden Hirnhälften gesteuert
werden.
Zusammenfassend kann die Frage nach einer eindeutigen Lateralisation von Musik-
oder Rhythmusverarbeitung nur negativ beantwortet werden: es ergibt sich kein
klares Bild. Auch wenn davon auszugehen ist, dass die eine oder die andere