- 218 -Lehmann, Silke: Bewegung und Sprache als Wege zum musikalischen Rhythmus 
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Phrasenlänge (beispielsweise ein Vierertakt) individuell gefüllt werden kann. Auch bei diesen Spielmodellen können Instrumente einbezogen werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, die verwendeten Rhythmen zu visualisieren. Hilfreich sind dabei Kärtchen mit verschiedenen Notenwerten, die beliebig aneinander gereiht werden können. Wenn die Zeichen nicht aufgemalt sind, sondern aus tastbaren Materialen bestehen (Moosgummi, Pfeifenreiniger, Fimo o.  ä. auf Pappkärtchen) können diese auch für Tast-Aufgaben (s. folgende Spielbeschreibung) verwendet werden.

Tasten Mit geschlossenen Augen sollen die Mitspielenden versuchen, ein Notenzeichen zu identifizieren. Diese Aufgabe intensiviert die Wahrnehmung der informationstragenden Elemente (Notenkopf hohl oder gefüllt, Punkte, Balken usw.) und unterstützt die Verknüpfung mit der entsprechenden Benennung.

Ostinato, Schichtung, Kanon Ein vorgegebener, schriftlich fixierter Rhythmus (beispielsweise aus den oben beschriebenen Kärtchen gelegt) dient als Grundlage für verschiedene Vorgehensweisen. So kann zu dem ersten Rhythmusmuster ein zweites ergänzt werden, auch Drei- oder Vierstimmigkeit ist realisierbar, wenn die Lernenden in der Lage sind, ihr Ostinato stabil und zuverlässig zu sprechen. Zwei- oder Mehrstimmigkeit entsteht natürlich auch, wenn ein (längeres) Muster zeitversetzt gesprochen wird. Diese Modelle sind selbstverständlich auch mit (elementaren) Instrumenten ausführbar. Methodisch sinnvoll ist es, auf die beschriebene Art Rhythmen zu üben, die im anschließenden Spielen von Liedern oder Stücken benötigt werden. Die instrumentale Ausführung wird von der vorausschauenden Reduzierung auf den Rhythmus profitieren.

Rückentrommel Die Lehrkraft trommelt den Lernenden der Reihe nach Rhythmusmuster auf den Rücken. Diese übersetzen den gespürten und gehörten Rhythmus in Rhythmussprache. Reizvoll ist es auch, wenn sich alle Gruppenmitglieder hintereinander stellen, der letzten Person in der Schlange spielt die Lehrkraft einen Rhythmus auf den Rücken, dieser Rhythmus wird dann jeweils auf den vorderen Rücken weitergegeben. Am Ende der Schlange wird der (hoffentlich richtig übermittelte) Rhythmus auf ein Instrument übertragen (Trommel, Flötenkopf o. ä.) und/oder in Rhythmussprache übersetzt. Möglich ist es auch, den erklungenen Rhythmus zu visualisieren (aufschreiben oder mit entsprechenden Kärtchen legen).

Rhythmussprache in Kombination mit Literatur Grundsätzlich ist es sinnvoll, zu erarbeitende Spielstücke auf Rhythmussilben sprechen oder singen zu lassen. In der Praxis wird häufig der umgekehrte Weg beschritten: ein Stück wird von einer Schülerin oder einem Schüler rhythmisch fehlerhaft gespielt. Folgt dann die Aufforderung, das Stück in Rhythmussilben zu übersetzen, zeigt sich in der Regel, dass auch dieses an den Problemstellen nicht gelingt. Entweder ist die korrekte Benennung eines Rhythmus nicht präsent oder dessen klangliche Gestalt wird nicht


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