in präziser Anbindung an den Grundschlag ausgeführt. Erst
wenn die rhythmische Ausführung mit den entsprechenden Silben flüssig und
stabil im Grundschlag gelingt, sollte wieder auf das Instrument zurückgegriffen
werden.
Die Lehrkraft kann Lernende stützen, indem sie deren Instrumentalspiel durch
Sprechen oder Singen von Rhythmussilben unterstützt. Klangvolle, gut akzentuierte und
phrasierte Ausführung in Rhythmussprache bietet ein Modell für die tatsächliche
Umsetzung mit dem Instrument. So kann eine Lehrperson wichtige Eindrücke von
Gestaltung vermitteln, ohne durch Vorspielen mit dem Instrument die Lernenden zu
bloßer Imitation einer Interpretation zu verleiten.
9.3. Unterrichtsbeispiel für den Instrumentalunterricht
9.3.1. StandortbestimmungIm Gegensatz zur Elementaren Musikpädagogik (vgl. die Abschnitte 9.5, 9.6 und 9.7) kreisen Stunden im Instrumentalunterricht dramaturgisch weniger um ein konkretes Motto oder Thema, sondern berühren in der Regel verschiedene Inhalte. So wird im Instrumentalunterricht das Ergebnis des häuslichen Übens begutachtet, neue Literatur eingeführt, Repertoire gepflegt, mehrstimmig musiziert oder auch improvisiert. Besonders im Anfangsunterricht spielt das Kennenlernen neuer Techniken (neue Griffe, Pedalgebrauch, Lagenwechsel, Artikulation usw.) oder neuer Notenzeichen in Bezug auf Tonhöhe oder Tondauer eine große Rolle. Die explizite Arbeit an rhythmischen Belangen wird sich nur auf eingegrenzte Bestandteile einer Unterrichtsstunde erstrecken. Die oben dargestellten Spielmodelle für Rhythmussprache können beispielsweise eine Stunde eröffnen oder beschließen, sie können aber auch als Unterbrechung und Abwechslung zwischen anderen Inhalten dienen. Die folgende Sequenz ist für den Instrumentalunterricht mit ungefähr acht bis neun Jahre alten Kindern gedacht, denen die Bezeichnungen der Rhythmussprache nach Kodály vertraut sind und die Erfahrung im Umgang damit haben.
9.3.2. Verlauf der Unterrichtssequenz
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