- 139 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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herrscht ein als pragmatisch zu bezeichnendes Verhältnis zur benutzten Technik vor. Sie wird als »Hilfsmittel« und »Handwerkszeug« (Pablo T.), als »Mittel zum Zweck« (Susanne M.) oder als »das Mittel, um das zu machen, was ich gerne mache« (Christian G.) gewertet. Zwar wird oft der Wunsch artikuliert, mit »professioneller« Technik zu arbeiten und professionelle Klangstandards zu erreichen. Im Zweifelsfall ist aber ein »rustikales Programm, mit dem man seine Sachen ordentlich erledigen kann« (Markus U.) wichtiger als eine aufwändige Software mit Funktionen, die dann doch nicht beherrscht werden. Der Grad der Zufriedenheit ist deshalb nicht notwendigerweise an die tatsächlich vorhandene Leistungsfähigkeit des verfügbaren Equipments gebunden. Vielmehr hängt er davon ab, ob es gelingt, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechende, funktionierende Systeme zu schaffen.

8.4.2.  Zeitaufwand

Für das Gros der hier befragten Musiker gilt: Musikmachen mit dem PC wird vorzugsweise unregelmäßig betrieben. Gelegentlich wird nächtelang oder sogar ganze Wochenenden hindurch gearbeitet. Im Wechsel folgt dann oftmals tagelanges, mitunter sogar wochenlanges Pausieren:

Es gibt Tage, da mache ich gar nichts, und dann gibt es Tage, wo ich zwei, drei Stunden dran sitze. Wo ich vielleicht auch spät nachhause komme, aber eine Idee habe, die ich versuche umzusetzen. Aber wenn ich Urlaub habe, so über Ostern oder Weihnachten, dann beschäftige ich mich richtig intensiv damit (Tobias B.).

Wenn ich viel Arbeit habe mit anderen Geschichten, dann mache ich gar nichts. Wenn ich weiß, ich habe eine Woche frei, dann passiert es, dass ich da zehn Stunden am Stück dran sitze. Aber es ist nicht so regelmäßig, dass ich sagen könnte, einmal die Woche nehme ich mir sechs Stunden hierfür (Andreas A.).

Das ist ganz unterschiedlich. Wenn ich Ferien habe, [...] dann kann es sein, dass ich da jeden Tag dran sitze und manchmal ein bis zwei Stunden ausprobiere. Wenn Schule ist, dann die Woche über kaum. So manchmal am Wochenende oder wenn mir mal was einfällt. Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal mache ich auch wochenlang gar nichts (Johannes C.).

Nur zum Teil lassen sich aber beruflich oder durch Ausbildung bedingte zeitliche Engpässe für diese Unregelmäßigkeit verantwortlich machen (auch lässt die in Kapitel 5 ermittelte Lebensweltzugehörigkeit im Fall der meisten Probanden auf ein ausreichendes Freizeitkontingent schließen). Als wesentlicher Faktor sowohl für eine zeitweise intensive Beschäftigung als auch für längere Pausen zeigt sich indes das Vorhandensein/Nichtvorhandensein konkreter Ideen:

Manchmal kriege ich so einen kreativen Rückstau, dann muss was raus. Dann sitze ich dann schon ein paar Stunden da dran. Wenn man dann erstmal dran sitzt, dann vergehen die Stunden. Meistens ist das von 22 Uhr bis eins oder zwei nachts (Robert D.).


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