- 140 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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Die Zeit geht dabei auch so schnell rum, dass dann schon wieder Nacht ist. [...] Gestern wollte ich mich eigentlich noch mal kurz dran setzen, weil ich eine Idee hatte und die umsetzen wollte. Und dann war ich aber gleich drei Stunden da dran (Ralf N.).

Du kannst einfach dieses Gefühl, was du brauchst, nicht erzwingen, das ist ja das Elend. [...] Das flutscht manchmal ganz leicht und manchmal geht es gar nicht (Alexander F.).

[Mein größtes Problem ist] Einfallslosigkeit – würde ich mal so sagen. Manchmal fällt mir absolut nichts ein. Da sitze ich dann davor, habe z. B. einen schönen Drum-Loop, höre das immer wieder an und mir fällt absolut nichts dazu ein. Dann mache ich den PC frustriert aus (Johannes C.).

Der zeitliche Einsatz wie auch die Kontinuität, mit der am Rechner gearbeitet wird, steigt jedoch mit dem Vorhandensein klarer Zielsetzungen und Ambitionen. Insbesondere das Eingebundensein in Projekte und Bands – und hiermit zusammenhängend: Auftritte oder geplante Veröffentlichungen – wirkt sich fördernd auf das Engagement aus:

Jetzt bei diesem [Hörspiel-] Projekt war es ja exorbitant, dass ich da Tag und Nacht dahinter gesteckt habe und Töne gesucht habe, [vieles] nochmals eingespielt habe (Markus U.).

Wenn wir ab und zu mal einen Auftritt haben [...] und dann vier Wochen Zeit haben, dann stehen wir da: »Oh Gott, keine Stücke!« Und dann sitzt man da so vier Wochen lang und arbeitet und es läuft einem regelrecht der Schweiß von der Stirn (Oliver R.).

Für Musiker, die allein für sich und ohne weiter gehende Zielsetzungen arbeiten, scheint es hingegen schwer zu sein, entsprechende Energien zu mobilisieren.

Zumindest zwei der Interviewpartner haben sich bezüglich ihres zeitlichen Engagements jedoch zu ausgesprochenen PC-Maniacs entwickelt. Beide machen täglich mehrere Stunden am Rechner Musik:

Ich bin täglich mindestens zehn Stunden am Computer! [...] Täglich! Also, das ist das Minimum. [...] Es können auch schon mal achtzehn Stunden sein. Ich stehe morgens auf, dann wird der Computer schon angemacht, dann wird Kaffee gekocht (Thomas Q.).

Wie viel Zeit sitze ich am Computer? Also schon mehrere Stunden jeden Tag. [...] Jeden Tag mindestens ein, zwei Stunden. Manchmal sind es dann aber auch zehn, zwölf. Also, wenn ich mich nachmittags hinsetze – wenn ich nicht arbeiten muss oder eine Probe habe – und hab dann gute Ideen [...], dann sitze ich oft bis zum nächsten Morgen oder Vormittag. [...] Und kann es wirklich vorkommen, dass ich mal zwölf, ich glaube, das Höchste waren mal achtzehn Stunden, ohne Pause an was gebastelt habe (Bastian L.).

Vergleichbare Variablen kommen hier zusammen. Beide Musiker sind überdurchschnittlich begeistert von den technischen Möglichkeiten des PCs für musikalische Zwecke. Für Thomas Q. stellt der PC einen Weg dar, seine Perfektionsansprüche


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