- 32 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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sowohl hinsichtlich der erzielbaren Klangqualität als auch im Hinblick auf die verfügbaren Produktionspraktiken deutlich überschritten. Mit der mittlerweile absehbaren Tendenz, digitale Klangerzeugungsmodule oder Effektprozessoren als reine Softwareapplikationen zu konzeptionieren, wird der heimische Rechner auch zum Musikinstrument.

Die Grundlagen dieser Technologien zur Steuerung, Aufzeichnung und Synthese von Klang werden in diesem Kapitel beschrieben. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Folgen des Übergangs von analoger zu digitaler Technologie für die hiermit arbeitenden Musiker und möglichen Rückwirkungen auf die Produktion und Rezeption von Musik.

2.1.  Klangsteuerung

Kennzeichnend für Synthesizer und Sampler ist die Trennung von klangerzeugenden und klangsteuernden Komponenten, also Soundmodulen und Controllern. Die Kopplung beider Elemente erfordert einerseits eine Schnittstelle in Form von Verkabelungen und Steckverbindungen. Andererseits bedarf es eines Steuerungssystems, um die vom jeweiligen Controller durch Spielgestik oder einprogrammierte Sequenzen ausgehenden Klanginformationen in Musik umzusetzen. Bei analoger Technologie geschieht dies auf der Basis von Wechselspannungen (voltage control). Eine z. B. auf einer Tastatur stattfindende Spielbewegung löst kontinuierliche Veränderungen der elektrischen Spannung aus, mittels derer dann der Oszillator eines Synthesizers beeinflusst wird. Digitale Steuerung hingegen nutzt ein System auf binärem Code basierender Befehlsdaten.

2.1.1.  Technische Grundlagen des MIDI-Standards

Prinzipiell ist es möglich, mehrere klangerzeugende Einheiten miteinander zu kombinieren oder auch mehrere Soundmodule durch einen zentralen Controller anzusteuern. Nachdem amerikanische und japanische Entwickler zuerst unabhängig voneinander an Schnittstellenstandards gearbeitet hatten, wurde im Herbst 1983 der MIDI-Standard (Musical Instruments Digital Interface) in seiner Spezifikation 1.0 vorgelegt, die seither immer weiter überarbeitet wurde. MIDI ist eine nicht patentierte, lizenzfrei zu nutzende Technologie. Die Spezifikation ist offen für zukünftige Entwicklungen eingerichtet, weshalb ein Teil der Datenplätze freigehalten wurde. Auch gibt es Raum für hersteller- bzw. gerätetypische Informationen, also Daten, die nur für bestimmte Instrumententypen von Bedeutung sind (System Exclusive/SysEx). Der MIDI-Standard macht Vorgaben auf zwei Ebenen:

  • Auf der Hardware-Ebene wird insbesondere das Format von Verbindungskomponenten reguliert. MIDI nutzt eine Kabelverbindung mit fünfpoligen DIN-Steckern, wie sie lange Zeit auch beim Gebrauch häuslicher Stereoanlagen zu finden waren. Es stehen 16 separate Kanäle zur Verfügung, so dass prinzipiell ebenso viele Geräte unabhängig voneinander angesteuert werden

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