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3.3.  Auto-Arranger

Auto-Aranging-Software zählt zu den so genannten ›intelligenten‹ Programmen. Auf der Basis vorgegebener Algorithmen werden komplette Arrangements für unterschiedliche Ensemblekonstellationen erstellt. Grundlage ist die Analyse bestimmter Stilistiken und Spielweisen. Der Anwender kann musikalische Grundideen, wie z. B. Akkordwechsel oder Melodiefragmente, aber auch schon weiter fortgeschrittene Arrangements eingeben. Diese werden dann von der Software im gewünschten Stil ausgearbeitet und lassen sich sowohl über angeschlossene MIDI-Geräte hörbar machen als auch in Notationsform ausdrucken.

Das wohl populärste und ausgereifteste Programm dieser Art ist das von PG Music entwickelte Band-in-a-Box. Zu den angebotenen Features gehören:

  • Auswahl unterschiedlicher Besetzungsvarianten
  • Freie Zuordnung zu unterschiedlichen Stilrichtungen und Spielweisen, auch im Verlauf des Stücks jederzeit möglicher Stilwechsel. Dabei sind auch Details wie z. B. spezielle Anschlagsarten auf der Gitarre oder die individuellen Spielweisen ausgewählter Interpreten verwendbar.
  • Diverse Formen der automatisierten Melodiebeeinflussung durch Synkopierung, Phrasierung, Änderung der Artikulation, Hinzufügen von Verzierungen etc. (Melody Embellisher). So können z. B. über den integrierten Sequenzer step by step eingegebene Melodien lebendiger gestaltet werden.
  • Automatische Harmonieanalyse; Änderung der eingegebenen Harmonieverbindungen in ›besser Klingende‹; ›Verjazzen‹ oder ›Entjazzen‹ von Akkorden durch Hinzufügen bzw. Hinwegnehmen von Erweiterungstönen; Verwendung von Akkord-Substitutionen.
  • Generierung stilsicher klingender Soli passend zu den vorgegebenen Akkordverbindungen. Das Solo kann ausgedruckt und nachgespielt werden. Wie auch bei den anderen Funktionen ›improvisiert‹ die Software immer wieder neu, kein Durchlauf gleicht also dem anderen.
  • Echtzeitbegleitung beim Einspielen von Melodien etc.
  • Beenden von Stücken mit natürlich klingenden Schlusswendungen und Fade-Outs

Mit steigender Rechenleistung steigt die Interaktionsfähigkeit der Auto-Arranger. So analysiert Jammer Live (Soundtrek) in Echtzeit die auf einem MIDI-Instrument gespielten Improvisationen und produziert in vorab oder während des Spiels gewählten Stilen die Begleitung hierzu.

Anders als Band-in-a-Box oder Jammer ist das Tonsatzprogramm tonica (WHC) vorrangig zum Arrangement von Gesangs- oder Instrumentalspuren konzipiert, die dann erst durch ›wirkliche‹ Musiker in Klang umgesetzt werden. Nach dem Motto »Sie legen die Melodie fest [. . . ], tonica erledigt den Rest« (WHC 2003) verspricht die Software das Arrangement von mehrstimmigen Sätzen »von Bach bis Reger« (ebd.).


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