- 82 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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6.2.  Die zentrale Rolle der Musik für das Lebensgefühl

»Musik war schon immer lebensbestimmend bei mir.«
      Roland S.

»Ich könnte die Musik nicht lassen, eher passiert sonst was, bevor ich sage: Ich höre auf mit der Musik.«
      Thomas Q.

Bei nahezu allen Interviewpartnern spielt der Umgang mit Musik eine herausragende Rolle und ist wesentlicher Bestandteil des persönlichen Selbstverständnisses und der Lebensgestaltung. Auch wenn das Musikmachen nur in der Freizeit erfolgt, ist es doch mehr als bloßer Zeitvertreib. Für andere Hobbys bleibt häufig keine Zeit. Die folgende Äußerung kann als exemplarisch gelten:

Musikmachen ist schon sehr wichtig. Das ist wirklich mein einziges Hobby. Das ist eigentlich das einzige Produktive, was ich mache (Tobias B.).

Für viele hat das Musikmachen eine stabilisierende Funktion: sei es als Ausgleich zum Beruf, in der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen oder bei der allgemeinen Lebensorientierung:

Jetzt wo ich im Berufsleben bin, und wenn ich von morgens bis abends Stress habe, da brauche ich mal eine halbe Stunde, um einfach Klavier zu spielen. Da spiele ich dann, was mir in den Sinn kommt, das kann mal irgendwas Melodisches sein, das kann auch mal was Poppiges sein. Das ist für mich wie eine innerliche Befriedigung (Tobias B.).

Musik [ist] nicht nur sehr, sehr schön, sie kann mir auch viele Medikamente ersetzen. [In] Gefühlssituationen im Leben, wo man mal einen Tiefschlag erleidet, da habe ich gemerkt, dass mir da die Musik auch sehr, sehr gut helfen kann – ob ich nun zuhöre, ob ich sie aktiv selber spiele. Das ist für mich ein ganz, ganz wichtiges Element im Leben. Wenn ich nicht in einer Band Musik machen würde, würde ich zuhause sitzen oder am Klavier spielen, oder würde zum Band oder Radio spielen. Ich kann mir das eigentlich gar nicht wegdenken. [...] Es bringt mir doch sehr, sehr viel (Michael K.).

Das hat bestimmt auch was mit Bewältigung zu tun, in verschiedenen Lebensphasen [...]. Das kann auch, glaube ich, eine Verarbeitung sein (Susanne M.).

Für mich ist Musikmachen eine Art [...] Gefühle auszudrücken. Ein Katalysator (Pablo T.).

Inzwischen ist das eigentlich der einzige Bereich, mit dem ich sehr viel Zeit verbringe, in dem ich mich auch wirklich wohl fühle. Wo ich das Gefühl habe, das ist erstens etwas, was ich kann – also da bewege ich mich auf relativ sicherem Terrain – und wo ich zweitens etwas kriege und wo ich was geben kann. Das ist eigentlich der einzige Bereich, wo ich Zeit und Arbeit investieren kann und mich dabei wohl fühle (Bastian L.).


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