- 90 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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Songschreiber. Bezeichnend ist, dass der eigenschöpferische Umgang mit musikalischem Material oftmals schon vor Beginn der Beschäftigung mit dem PC vorhanden war. Die Verfügbarkeit der digitalen Optionen führt dann aber zur qualitativen und quantitativen Ausweitung. Das Motiv Eigenes zu Schaffen sagt allerdings noch nichts darüber aus, inwieweit bei der Arbeit mit dem PC dann auch tatsächlich eigenständige Ideen entwickelt werden und sich der Kreativitätswunsch wirklich in der Schaffung von Neuem, »Originellem« (vgl. Volkwein 2003, 95f) ausdrückt oder eher auf Programmvorgaben und digitale Readymades zurückgegriffen wird.

7.1.2.  Der PC als Einstieg in professionelle Produktionsqualität

Das Motiv zeigt die Nutzung PC-gestützter Recording-Technologie aufgrund ihrer Bereitstellung vielseitiger kreativer Handlungsoptionen bei gleichzeitig steigender technischer Qualität. Dabei herrscht das Bewusstsein vor, mit der Technologienutzung etwas zu praktizieren, was über das bisher Machbare hinausgeht.

Die Annäherung an diese neuen Möglichkeiten, also an das, »was man vor ein paar Jahren noch nicht hätte machen können«, erfolgt über unterschiedliche Pfade und soll nun anhand zweier Subkategorien weiter differenziert werden. Gezeigt werden dabei zwei Pole, die ein aktiveres und ein eher verhaltenes Herangehen an die Arbeit mit dem PC darstellen:

  • Variante 1 [aktiver]: »Weil man damit einfach mehr machen kann.« – Meist ist eine Beschäftigung mit Hardware-Sequenzern, programmierbaren Keyboards oder analogem Homerecording-Equipment voraus gegangen. Der PC-Nutzung liegen konkrete Vorstellungen über das damit technisch Realisierbare zugrunde, sie wird zielgerichtet und mit genauer Auswahl der technischen Produkte angegangen.
  • Variante 2 [passiver]: »Da bin ich neugierig geworden.« – Der Zugang zur Technologie geschieht eher indirekt. Oftmals erfolgt eine Begegnung über andere Kanäle, z. B. befreundete Musiker. Dies erzeugt dann Neugier und Interesse und wirft die Frage auf, ob die Technik nicht auch für eigene Bedürfnisse von Nutzen sein kann.

Variante 1: »Weil man damit einfach mehr machen kann.«

Die Nutzung des PCs ergibt sich hier meist als direkte Konsequenz aus der Arbeit mit anderem elektronischen Musikinstrumentarium, seien es hardwarebasierte Sequenzer, Keyboards oder analoge Aufnahmegeräte. Es zeigt sich die Entwicklung vom Homerecordler/Sequencer-Programmierer zum PC-Musiker, wie sie ähnlich von Wernicke (1989) beschrieben wurde. Alternativ hierzu kann aber auch eine rein informative Auseinandersetzung mit den technischen Möglichkeiten analoger und digitaler Technologie stattgefunden haben, die in einer Entscheidung für die digitale Technik mündete.

Als typischer Repräsentant der Entwicklung vom Keyboarder und Sequenzerprogrammierer zum PC-Musiker zeigt sich Jan W.:


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