- 106 -Schmidt, Patrick L.: Interne Repräsentation musikalischer Strukturen 
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»Interaktion« »Vertrautheit x Komplexität«

Zum Abschluss dieses Abschnitts soll noch auf den mit Hilfe der Varianzanalyse aufgedeckten Effekt einer schwachen Wechselwirkung zwischen den beim Hören und Vorstellen der unterschiedlich vertrauten und komplexen Musikbeispiele gemessenen EMG-Werte eingegangen werden. Die Irrtumswahrscheinlichkeit dieser »Interaktion« überstieg jedoch – wie bereits angemerkt – mit p = 0,069 die Signifikanzschwelle und hat daher nur hypothetischen Wert.5

5In Abbildung 11.2 sei wiederum auf die Unterbrechung der Y-Achse verwiesen.


PIC

Abbildung 11.2: »Interaktion« Vertrautheit × Komplexität der Vorstellungsinhalte (n = 50)


Die Abbildung 11.2 veranschaulicht, dass beim mehrstimmigen vertrauten Musikbeispiel (Bach) die Muskelaktivität im Kehlkopf stärker ausfiel als bei der mehrstimmigen unvertrauten Vorstellungsaufgabe (Brahms).6

6EMG (vertraut/mehrstimmig) ca. 3 μV ; EMG (unvertraut/mehrstimmig) ca. 2,2 μV .

Um auch diesen Unterschied näher untersuchen zu können, wurde wiederum ein t-Test für gepaarte Stichproben mit den Paaren »vertraut & einstimmig versus unvertraut & einstimmig« (d. h. »Schubert versus Berg«) und »vertraut & mehrstimmig versus unvertraut & mehrstimmig« (d. h. »Bach versus Brahms«) durchgeführt.7

7Der Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest bestätigte die Annahme einer Normalverteilung der EMG-Werte dieser Variablen (Bach: Z = 1,404; p = 0,069; Berg: Z = 1,373; p = 0,069; Brahms: Z = 1,169; p = 0,138; Schubert: Z = 1,373; p = 0,069; exakte 2-seitige Signifikanzen).

Der t-Test offenbarte, dass die motorischen Prozesse im Stimmapparat beim Hören und Vorstellen von Bach signifikant höher als bei Brahms waren (p = 0,033). Die Musikausschnitte aus den Werken von Schubert und Berg unterschieden sich dagegen nicht in ihrem Einfluss auf die muskuläre Kehlkopfaktivität.


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