musikalischen Lernalter. Dies würde
bedeuten, dass die Kehlkopfbewegungen bei musikalischen Klangvorstellungen
mit zunehmendem Alter unabhängig von der musikalischen Erfahrung (Gesangs-
oder Instrumentalerfahrung bzw. Singaktivitäten und Instrumentalspiel) stärker
werden.
Ein Vergleich der acht untersuchten musikalischen Laien mit einer Zufallsauswahl von
zwölf Musiker (Nebenversuch) bestätigte, dass Kehlkopfbewegungen bei musikalischen
Klangvorstellungen unabhängig von musikalischer Bildung auftreten. Die EMG-Werte bei
den musikalischen Laien fielen sogar tendenziell (aber nicht signifikant) höher aus als bei den
Musikern, was der in der Musikpsychologie vertretene Meinung, dass Musiker allgemein bei
Musik ein höheres physiologisches Aktivierungsniveau aufweisen als musikalische
Laien widerspricht. Aufgrund der geringen Stichprobe darf dieses Ergebnis jedoch
nicht überbewertet werden. Vielleicht ist eine Verknüpfung der Klangvorstellung
mit Kehlkopfbewegungen auf die alltägliche Verwendung des Stimmapparates zur
Klangerzeugung zurückzuführen.
Es stellt sich wiederum fast zwangsläufig die Frage, ob die Kehlkopfbewegungen
überhaupt eine Rolle spielen für die Qualität der Klangvorstellung, im Sinne der
Genauigkeit des Melodiegedächtnisses, der Klarheit und Lebendigkeit der auditiven
Vorstellungsbilder.
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