Gesten bzw. Laute des
Erkennens während des Versuches hervorgerufen. Dies wäre dem Ziel der Untersuchung
nicht zuträglich gewesen.
Das Erreichen des individuellen Ruheniveaus wurde mit Hilfe der am Bildschirm
dargestellten EMG-Werte kontrolliert. Dann legte der Versuchsleiter das Notenblatt auf den
Notenständer und forderte den Probanden auf, sich auf das erste Notenbeispiel zu
konzentrieren. Nach jeweils gut einer Minute Messzeit erfolgte die Ansage des jeweils
nächsten Notenbeispiels. Die Marker zur Kennzeichnung des Anfangs der Vorstellung eines
jeden Notenbeispiels wurden dabei immer etwas zeitverzögert gesetzt. In Vorversuchen hatte
sich abgezeichnet, dass sich viele Versuchspersonen bei Erhalt einer neuen Aufgabe
bewegten, schluckten oder sich räusperten. Zusätzlich wurden auch hier derlei
Artefakte (Messstörungen) mit einer besonderen Markierung hervorgehoben. Die Dauer
dieses Versuches betrug einschließlich der Entspannungsphase ca. fünf bis sechs
Minuten.
7.5. Die Befragung
Unmittelbar nach Beendigung des letzten Versuchs wurden die Untersuchungsteilnehmer von
Elektroden und Anschlusskabel befreit und erhielten eine symbolische Belohnung in Form
von »Mozartkugeln«. Abschließend sollten sie auf fünf- bzw. sechsstufigen Ratingskalen
verschiedene Sachverhalte beurteilen. Diese betrafen u. a. die Selbsteinschätzung der
Genauigkeit der gespielten Theremintöne, die Vertrautheit mit den gehörten musikalischen
Werken sowie die Anzahl der Jahre der Instrumental- bzw. Gesangserfahrung und die
Häufigkeit der Verwendung ihrer Singstimme. Als weiteres Indiz für die Qualität der
Klangvorstellung bzw. des Melodiegedächtnisses wurde bei den Musikern nach der letzten
Note in Gehörbildung gefragt. Außerdem wurde ein freies Interview durchgeführt. Hier
sollten die Probanden beschreiben, was genau sie innerlich »hörten«, als sie sich die
Testaufgaben vorstellten. Es sollte wenn möglich zwischen den einzelnen Hör- bzw.
Notenbeispielen differenziert werden. Die Antworten/Aussagen wurden vom Versuchsleiter
mitgeschrieben. Dies hatte zum einen den Vorteil spontaner Antworten. Zum anderen hätte
das Ausfüllen eines Fragebogens durch die Untersuchungsteilnehmer wesentlich mehr Zeit in
Anspruch genommen. Die Fragen wurden an das Ende der Experimente gestellt, weil sie die
Versuchspersonen während der Tests nicht beeinflussen sollten. Zudem erforderte ihre
Beantwortung weniger Konzentration als die Lösung der übrigen Aufgaben. Allgemeine
Angaben zur Person waren bereits im Rahmen des »AMMA«-Antwortbogens erhoben
worden.
Bei der Verabschiedung äußerten sich viele Untersuchungsteilnehmer positiv zu den
Experimenten. Vor allen Dingen faszinierte das den meisten zuvor unbekannte
Theremin. Bei der Aufklärung über den eigentlichen Untersuchungsgegenstand – der
Messung mit Klangvorstellungsaufgaben einhergehender motorischer Prozesse – zeigte
sich die Mehrzahl der Probanden überrascht. Eine willentliche Beeinflussung der
Untersuchungsergebnisse seitens der Versuchspersonen durch Unterdrückung oder
Verstärkung von Kehlkopfbewegungen ist somit eher unwahrscheinlich.
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