- 90 -Schmidt, Patrick L.: Interne Repräsentation musikalischer Strukturen 
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9.2.2.  Klangvorstellung eines »Ohrwurms«

Mit Hilfe eines t-Tests bei gepaarten Stichproben wurde überprüft, ob sich die artefakt- und baselinebereinigten EMG-Mittelwerte der ersten Hälfte des Messzeitraums von denen der zweiten Hälfte (jeweils ca. 30 Sekunden) unterschieden.

9.2.3.  Klangvorstellung nach Noten

Wie bei der obigen Analyse der Kehlkopfaktivität beim Musikhören und Vorstellung des Gehörten wurde auch für die Aufgabenstellung der Klangvorstellung nach Noten untersucht, ob sich die EMG-Werte hinsichtlich der Vertrautheit, Komplexität und des Zeitpunktes der Vorstellung der Notenbeispiele unterscheiden. Aufgrund der relativ langen Messdauer von einer Minute war hier auf eine Wiederholung der Messung verzichtet worden. Stattdessen wurden die bei jedem Notenbeispiel erhobenen EMG-Messdaten – wie im vorangegangenen Abschnitt – in zwei gleichwertige Hälften von jeweils 30 Sekunden Messdauer aufgeteilt. Dies ermöglichte die Überprüfung der Frage, ob sich die Messwerte im Verlauf der einminütigen Messdauer verändern oder nicht. Dieser Hypothesenkomplex wurde mit einer univariaten Varianzanalyse mit »Messwiederholung« geprüft. Da auch der Einfluss der Vertrautheit und Komplexität der Vorstellungsaufgaben berücksichtigt wurde, ergaben sich drei Faktoren mit jeweils zwei Abstufungen:

Faktor 1:
Zeitintervall (1. vs. 2. Hälfte der Messdauer)
Faktor 2:
Vertrautheit (bekannte vs. unbekannte Musikstücke)
Faktor 3:
Komplexität (einstimmige vs. mehrstimmige Musikstücke)

Als abhängige Variablen dienten wiederum die für jedes Notenbeispiel mittels Elektromyographie erhobenen artefakt- und baselinebereinigten Spannungswerte in µV.

9.3.  Hypothese 6

Die Auswertung von Hypothese 6 erfolgte über drei jeweils zweifach gestufte einfaktorielle univariate Varianzanalysen (VA).

VA 1:
Instrument (Sänger und Bläser vs. andere Instrumentalisten)
VA 2:
Singhäufigkeit (häufig vs. selten)
VA 3:
Lernalter (hohes vs. geringes musikalisches Lernalter)

Als abhängige Variable diente der Gesamtmittelwert aller bei den Hör- und Klangvorstellungsaufgaben erhobenen EMG-Werte.1

1Siehe auch Kapitel 10.3, Fußnote 1 auf Seite 97.

Bei dieser Vorgehensweise besteht allerdings die Gefahr einer »α–Fehler–Kumulierung«. Diese tritt generell auf, wenn eine »globale« Hypothese anhand mehrerer Signifikanztests überprüft wird. Dem Risiko, die varianzanalytische H0


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