- 109 -Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen 
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Linster experimentierte auch mit einer rein symbolischen Kodierung von Notendauern. Diese Kodierung bildet die Eigenschaft der Dauer einer Note nicht direkt in die Aktivierung oder Topologie des Netzes ab, sondern verwendet eine binär numerische Darstellung der Dauer. Es hat sich dabei gezeigt, daß ein MLP auf dieser Basis nicht die gewünschte metrische Interpretation lernen konnte.

5.4.2.  Dynamische Repräsentation



Abbildung 5.12: Dynamische Repräsentation, Aktivierung zum Zeitpunkt t beim Abspielen des in den Noten dargestellten Rhythmus. Jedes Neuron repräsentiert eine Note. Die Aktivierung wird mit dem Beginn der Note auf 1 gesetzt und nimmt dann ab.


Eine andere Möglichkeit ist die dynamische Kodierung von Einsatzzeiten, die Zeitpunkte durch den Grad der Aktivierung von Neuronen darstellt. Jede Note aktiviert ein Neuron, dessen Aktivierung sich dann im Zeitverlauf verändert. Aus dem Aktivierungsmuster kann man dann ablesen, zu welchen Zeitpunkten eine Aktivierung vorlag. Eine schematische Darstellung zeigt Abbildung 5.12. Diese Repräsentation hat den Vorteil, daß die zeitliche Auflösung nicht von der Anzahl der Eingabeneuronen abhängt. Die Anzahl der Neuronen begrenzt hier die Länge möglicher Motive bzw. die Länge des Kontextes, der ausgewertet werden kann. Man braucht die Eingabedaten nicht zu quantisieren und kann daher auch Feinheiten der zeitliche Anordnung berücksichtigen. Diese Repräsentation wurde in Simon Roberts Modell der Rhythmuswahrnehmung verwendet.44

Da die zeitliche Verschiebung eines Motivs sich als Veränderung der Aktivierung der Neuronen bemerkbar macht, die relativen Aktivierungen aber erhalten bleiben (Differenz oder Quotient, je nach Art der Aktivierungsverminderung), ist diese Repräsentation gut für die Simulation eines kontinuierlichen zeitlichen Verlaufs geeignet. Ein Nachteil ist, daß die Aktivierung der Eingabeneuronen nicht mehr für die Repräsentation der Dynamik zur Verfügung steht.

5.5.  Ähnlichkeitsmaße

Bei der Betrachtung motivischer Beziehungen ist die Ähnlichkeit von Motiven wichtig, aus der sich die Struktur von Wiederholungen und Variationen ableitet. Die


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