Linster experimentierte auch mit einer rein symbolischen Kodierung von
Notendauern. Diese Kodierung bildet die Eigenschaft der Dauer einer Note nicht
direkt in die Aktivierung oder Topologie des Netzes ab, sondern verwendet eine
binär numerische Darstellung der Dauer. Es hat sich dabei gezeigt, daß ein
MLP auf dieser Basis nicht die gewünschte metrische Interpretation lernen
konnte.
5.4.2. Dynamische RepräsentationEine andere Möglichkeit ist die dynamische Kodierung von Einsatzzeiten, die Zeitpunkte durch den Grad der Aktivierung von Neuronen darstellt. Jede Note aktiviert ein Neuron, dessen Aktivierung sich dann im Zeitverlauf verändert. Aus dem Aktivierungsmuster kann man dann ablesen, zu welchen Zeitpunkten eine Aktivierung vorlag. Eine schematische Darstellung zeigt Abbildung 5.12. Diese Repräsentation hat den Vorteil, daß die zeitliche Auflösung nicht von der Anzahl der Eingabeneuronen abhängt. Die Anzahl der Neuronen begrenzt hier die Länge möglicher Motive bzw. die Länge des Kontextes, der ausgewertet werden kann. Man braucht die Eingabedaten nicht zu quantisieren und kann daher auch Feinheiten der zeitliche Anordnung berücksichtigen. Diese Repräsentation wurde in Simon Roberts Modell der Rhythmuswahrnehmung verwendet.44 Da die zeitliche Verschiebung eines Motivs sich als Veränderung der Aktivierung der Neuronen bemerkbar macht, die relativen Aktivierungen aber erhalten bleiben (Differenz oder Quotient, je nach Art der Aktivierungsverminderung), ist diese Repräsentation gut für die Simulation eines kontinuierlichen zeitlichen Verlaufs geeignet. Ein Nachteil ist, daß die Aktivierung der Eingabeneuronen nicht mehr für die Repräsentation der Dynamik zur Verfügung steht.5.5. ÄhnlichkeitsmaßeBei der Betrachtung motivischer Beziehungen ist die Ähnlichkeit von Motiven wichtig, aus der sich die Struktur von Wiederholungen und Variationen ableitet. Die |