- 113 -Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen 
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6.  Computerbasierte Analyse rhythmischer Strukturen

Die Mehrzahl der computerbasierten Modelle der Analyse von Rhythmen ist auf metrische Analysen ausgerichtet. Ein Grund hierfür ist das Interesse an einer automatischen und korrekten musikalischen Notation, für die die Erkennung der metrischen Struktur einer Sequenz unerläßlich ist. Die metrische Struktur einer Eingabe spielt auch für andere Musikanwendungen eine Rolle, um sie für Analyse und Synthese auswerten zu können. Für intelligente musikalische Anwendungen ist aber eine Modellierung der Motivstruktur unverzichtbar. Selbst bei der metrischen Quantisierung und der Notendarstellung ist eine Kenntnis der Gliederung hilfreich, um die musikalische Qualität der Ergebnisse zu verbessern. So könnte etwa durch die Kenntnis der motivischen Struktur ein automatisch erzeugtes Notenbild angepaßt und die Quantisierung beeinflußt werden,1

da Agogik und motivische Struktur eng zusammenhängen. Die motivische Struktur könnte zusätzliche Informationen über das Gewicht einer Note für die Quantisierung liefern.2 Auch beim Score-Following können strukturelle Information sinnvoll verwendet werden.3 Einige Modelle der metrischen Strukturierung sollen im folgenden kurz dargestellt werden, um die Entwicklung der Modellbildung zu erläutern.

6.1.  Die Entwicklung computerbasierter rhythmischer Analyse

Ein früher Ansatz der rhythmisch-metrischen Analyse von Sequenzen ist der von Longuet-Higgins und Lee4

. Sie sehen die natürliche Darstellung eines Rhythmus als einen binären oder ternären Baum auf der Basis eines Metrums. Longuet-Higgins und Lee erkennen zwar an, daß es auch eine Gruppierung nach Phrasen gibt, beschränken sich aber auf die metrische Gruppierung. Ähnlich wie seine Vorgänger Simon und Summner, die hierfür als erste einen Algorithmus vorstellten,5 ordnet der Algorithmus von Longuet-Higgins und Lee den Noten eine Position in einem metrischen Raster zu.

Die Länge einer Note wird als Indiz für ihr metrisches Gewicht angesehen, was allgemein durch einen stärkeren Einfluß längerer Noten auf die Wahrnehmung begründet wird. Dies kann für kurze Noten als eine Folge der durch zeitliche Integration


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