- 132 -Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (131)Nächste Seite (133) Letzte Seite (247)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

gar vollständige musikalische oder musikpsychologische Theorie nicht zur Verfügung steht, soll das System auch eine lernende Komponente enthalten – sowohl um das System zu optimieren und an bestimmte Einsatzbereiche anzupassen, als auch um die Leistungsfähigkeit einer Theorie, einzelner Aussagen oder Konzepte zu überprüfen. Dazu soll das System Beispiele von Experten, etwa die Bewertung eines gespielten Rhythmus durch einen Musiklehrer oder die Analyse durch einen Musikwissenschaftler, auswerten können.

Die Erkennung und Analyse soll auf der Notenebene erfolgen. Eine Extraktion von Ereignissen aus einem Audiosignal ist im Rahmen dieser Arbeit nicht vorgesehen. Da mit der MIDI-Technik (Musical Instrument Digital Interface1

1 Vgl. http://www.midi.org/, siehe auch Enders (1997, S. 175–188).

) eine Ebene musikalischer Daten zur Verfügung steht, auf der die Erkennung von Noten bereits geleistet ist, kann die Anwendungen darauf aufbauen. Die weite Verbreitung von MIDI ermöglicht eine vielfältige Nutzung, auch wenn die MIDI-Technik einige Beschränkungen hat, die aber im Rahmen dieser Arbeit nicht problematisch sind.2 Auf der MIDI-Ebene stehen Einsatzzeit, Dauer (implizit durch das Ende der Note) und die Intensität (Velocity) der Noten zur Verfügung, die als wesentliche Parameter für die rhythmische Interpretation berücksichtigt werden müssen.

7.2.  Lösungsansatz

Im weiteren wird der Ansatz verfolgt, das Problem der Erkennung und Analyse von Rhythmen in Aufgaben zu zerlegen, deren Lösungen sich leichter formulieren und implementieren lassen und deren Parameter besser zu ermitteln sind. Dazu kann man folgende Teilaufgaben bestimmen:

  • Definition eines Systems der rhythmisch-motivisch strukturellen Interpretation von Eingaben sowohl mit als auch ohne Bezug auf eine Vorgabe.
  • Entwicklung einer Methode der Bewertung von Interpretationen, die die Berücksichtigung verschiedener Kriterien und ihrer Wechselwirkungen erlaubt.
  • Begrenzung des Berechnungsaufwands bei der Auswahl geeigneter Interpretationen.
  • Entwicklung und Anwendung von Lernverfahren zur Verbesserung der Leistung des Systems.

Rhythmisch-motivische Interpretationen

Der erste Teil dieser Arbeit hat gezeigt, daß die musikalische Wahrnehmung Klänge im musikalischen Kontext in Noten gliedert, Noten in Gruppen bzw. Motive und diese wieder zu größeren Einheiten. Die Beziehungen der Motive untereinander sind


Erste Seite (i) Vorherige Seite (131)Nächste Seite (133) Letzte Seite (247)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 132 -Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen