Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen

für die musikalische Struktur bestimmend, wobei Gliederung und Strukturierung sich gegenseitig beeinflussen.

Eine rhythmisch-motivische Interpretation besteht aus Motiven und Zuordnungen von Motiven. Für musikwissenschaftliche und tutorielle Anwendungen ist es wichtig, daß detaillierte Informationen über die Zuordnungen und evtl. Unterschiede der Motive zur Verfügung stehen. Daher ist es sinnvoll, innerhalb der Motive auch die Noten zuzuordnen. Dadurch kann für jede Note angegeben werden, wie sie sich von der zugeordneten Note unterscheidet bzw. ob sie fehlt oder hinzugefügt wurde. Auch das relative Tempo eines Motivs im Vergleich zum zugeordneten Motiv und die relative Position im Vergleich zur erwarteten Position können auf diese Weise berechnet werden. Eine solche Interpretation und die Informationen, die sie enthalten sollte, ist in Abbildung 7.1 skizziert.

Abbildung 7.1:

Skizze der Interpretation einer Eingabe in bezug auf eine Vorgabe.

Auf der gleichen Grundlage kann auch die Interpretation einer Eingabe ohne Vorgabe erfolgen, wenn man in einer paradigmatischen Analyse die Zuordnung innerhalb der Eingabe vornimmt, wie z.B. in Abbildung 7.2 gezeigt wird.

Abbildung 7.2:

Interpretation einer Eingabe ohne Vorgabe.

Die Interpretation, die als Ausgabe des System berechnet werden soll, ist eine Bestimmung der Motive und ihrer Beziehungen. Aus dem potentiell sehr großen Raum aller denkbaren Segmentierungen und Zuordnungen von Motiven gilt es, durch Beschränkungen bei der Bildung von Interpretationen einen geeigneten Teilraum