4.1.3.6 Weitere Musik
An zwei Stellen im Film taucht noch ein Stück aus Patrices Komposition auf: der
Eingangschor zum Konzert. Davon kommt der ersten Stelle eine weitaus größere Bedeutung
zu als der zweiten. In Segment 20 besucht Julie die Kopistin, welche die von Patrice bereits
fertiggestellten Teile abschreiben sollte, damit aber gewartet hat, als sie von Patrice’s Tod
erfuhr.56
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Erwähnenswert in diesem Segment ist dessen erste Einstellung: Der Zuschauer sieht
Julie und die Kopistin, die in einem Regal die Notenrollen suchen. Dabei blickt er von
hinten durch die im Regal liegenden Notenrollen.
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Die Kopistin nimmt die Noten heraus und stellt fest, dass sich in den Noten
viele Korrekturen befinden. Julie antwortet daraufhin: »Aber nicht mehr als
gewöhnlich.«57
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Vielleicht das erste Anzeichen, dass Julie an der Komposition zumindest nicht ganz
unbeteiligt war.
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Als die Kopistin Julie auf eine Stelle hinweist, die sie besonders mag, setzt der
Anfangschor des Konzerts ein. Nach der ersten Phrase ergreift Julie die Noten und geht
fast fluchtartig. Als sie aus dem Haus kommt, geht sie zum grünen Müllwagen, der schon
in der Einstellung 119 im Bild war, und wirft die Noten hinein. Der Original-Ton, das
Geräusch des Müllwagens, dessen Krallen den Müll zusammenpressen, wird immer
lauter, und der Chor geht darin unter: die optische und akustische Vernichtung der
Komposition. Direkt nachdem die Noten vernichtet wurden, folgt der Schnitt zur
nächsten Sequenz. Hierbei kommt der Musik wieder eine syntaktische Funktion
zu.
Dieser Eingangschor erklingt noch an einer weiteren Stelle im Film. Olivier bekommt
Patrices Noten von der Kopistin zugeschickt. Diese hatte die Noten, wie sich im
Nachhinein herausstellt, vorausschauend kopiert. Olivier spielt am Flügel stehend die
Sopran- und Altstimme des Chores. An dieser Stelle verbindet die Musik diese
Einstellung mit der nächsten (316), in der die Maus mit ihren Jungen zu sehen ist. Zu
dem Original-Ton der Mäuse erklingt die Melodie noch solange, bis die schwarze Blende
die Einstellung beendet.
Musik als Repräsentation von Ort und Zeit, eine Funktion, die fast bei allen Autoren,
die sich mit Filmmusik auseinandersetzen, zu finden ist, taucht in Sequenz 18 auf. Als
Julie die Tür zur Strip-Bar geöffnet wird, hört der Zuschauer die Musik, zu der die
Mädchen strippen. Es handelt sich wiederum um Musik im »on«. Dieser Musik kommt
auch eine syntaktische Funktion zu, da sie hier innerhalb einer Einstellung (341) einen
neuen Abschnitt markiert. Nachdem die Mädchen vorher zu einer schnelleren
rhythmischen Discomusik gestrippt haben, ist nun Lucille mit
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