- 73 -Wollermann, Tobias: Zur Musik in der "Drei Farben"-Trilogie von Krzysztof Kieslowski 
  Erste Seite (1) Vorherige Seite (72)Nächste Seite (74) Letzte Seite (138)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Alles erträgt sie...
Alles erhofft sie...
Die Liebe hört niemals auf...
Prophetengaben verschwinden...
Sprachengaben hören auf...
Erkenntnis vergeht.
Für jetzt bleiben...
Glaube, Hoffnung, Liebe...
Diese drei. Am höchsten aber steht...
Die Liebe.

Die Musik ist für diesen Film von immenser Bedeutung. Sie ist in gewisser Weise ein affizierendes »akustisches Psychogramm« der Protagonistin, da sie ihre Empfindungen und Gefühle widerspiegelt und dem Zuschauer in dieser Form einen tiefen Einblick in ihr Innerstes, ihre Seele gibt. Konzipiert ist die Musik wie eine handelnde Person. Sie holt Julie ein: sie nistet in den Wänden, hinter denen sie sich verschanzt, sie mischt sich in die Improvisation des Flötenspielers unten auf dem Trottoir. Kies
 lowskis Intention war es, der Musik den aufgezeigten hohen Stellenwert im Film beizumessen: »Als wir dann mit dem Komponisten arbeiteten, haben wir auf die bestimmende dramaturgische Funktion der Musik geachtet. Sie sollte die Handlung vorantreiben, Emotionen wecken, wie eine Filmfigur und sie sollte den Film krönen und beenden. Wenn dieser Film überhaupt einen Schluß und einen Kern hat, dann findet sie (sic!) den in der Musik.«67

67 Kies lowski, zit. nach Merker (1993)


Erste Seite (1) Vorherige Seite (72)Nächste Seite (74) Letzte Seite (138)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 73 -Wollermann, Tobias: Zur Musik in der "Drei Farben"-Trilogie von Krzysztof Kieslowski