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8.  Buch/Text

Nachdem in Kapitel 2 die historische Entwicklung des Buchdruckes beschrieben wurde, wird der Fokus in diesem Kapitel auf den heutigen Stand der Drucktechnik und Textverarbeitung gesetzt. In gewisser Weise stellt dieser Abschnitt die Fortsetzung des Kapitels 2 dar. Druckplatten oder ähnliches spielen heute kaum noch eine Rolle. Auf die verschiedenen Verfahren des sich in allen Bereichen immer mehr durchsetzenden Digitaldrucks wird in Abschnitt 8.1 eingegangen. Der folgende Abschnitt 8.2 beschäftigt sich dann mit dem eigentlichen Erstellen von Texten am Computer.

8.1.  Computergestützte Textverarbeitung

Ein neues Druckverfahren, das sich gerade in den letzten Jahren rasant entwickelt hat, ist der Digitaldruck. Dieses Verfahren kommt ohne analoge Druckvorbereitung wie Film-, Satz- oder Druckplattenherstellung aus. Da die Text- und Bildinformationen im Computer in digitaler Form vorliegen, können sie direkt an die Druckmaschine gesendet werden (Computer-to-print). Die Vorteile der Steuerung der Druckmaschine durch den Computer liegen auf der Hand: Zum einen natürlich eine enorme Zeit- und Kostenersparnis, zum anderen die Möglichkeit, von Druck zu Druck noch Änderungen vornehmen zu können. Auf diese Art und Weise wird auch das »printing on demand« – der »Druck nach Bedarf« – möglich, so dass nun auch kleine Auflagen und eine einfachere Kalkulation möglich werden. Gerade im wissenschaftlichen Bereich findet dieses Verfahren immer häufiger Verwendung. Im Wesentlichen unterscheidet man drei verschiedene Formen des Digitaldrucks.

Die »einfachste« Variante ist das Computer-to-film (CTF)-Verfahren. Hierbei werden lediglich die Filme digital hergestellt. Die Übertragung auf die Druckplatte etc. läuft weiter analog ab. Das Computer-to-plate (CTP)-Verfahren hingegen geht eine Stufe weiter. Bei ihm wird auch die Druckplatte digital generiert. Beim Computer-to-press-Verfahren, auch Direct Imaging (DI) genannt, sind weder Film noch Platte nötig. Hier wird die digitale Vorlage an die Druckmaschine gesandt und direkt auf Folien in der Maschine »ausgeschossen«. Diese werden – je nach Farbauszug – auf verschiedene Rollen in der Maschine gespannt. Alle drei Verfahren haben gemein, dass der weitere Druck meist dem konventionellen Offsetdruckverfahren entspricht. Dies ist vor allem bei größeren Auflagen (ab ca. 5000 Stück) qualitativ notwendig.

Kleinere Auflagen können auch schon voll digital gedruckt werden. Bei diesem Verfahren, auch Non-Impact-Printing (Druck ohne Druck) genannt, werden Tonerdruckmaschinen verwendet. Diese funktionieren ähnlich wie die üblichen Kopierverfahren. Hier wird zwischen Wärme-, Reflex-, Kontakt- sowie fotografischen bzw. elektrofotografischen Verfahren unterschieden. Letztere entwickelten sich aus


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