- 142 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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  • einscannen und grafische Vorbereitung
  • Vorerkennung zur Feststellung der Dokumentenstruktur (Anzahl der Systeme, Seitenanzahl etc.), erste Korrektur durch den Anwender
  • Detailerkennung mit Nachbearbeitung
  • Abspeichern im Exportformat (MIDI, NIFF36
    36NIFF steht für Notation Interchange File Format. Es ist ein freies allgemeines Notenformat und erlaubt eine einfache Realisierung mit wenig grafischer Information sowie komplexer Beschreibung eines Seiten-Layouts. Vgl. dazu Seite 149.
    etc.) oder Zwischenspeichern im Format des Scan-Programs

Hatte 1996 noch keines der gängigen Notationsprogramme die Möglichkeit, Noten einzuscannen,37

so ist dies bei den sich heute auf dem Mark befindenden Versionen durchaus der Fall.38
38Finale 2003 beinhaltet SmartScoreLight, Sibelius 2.11 z. B. PhotoScore Light. Capella hingegen bietet zwar capella-scan an, jedoch ist dieses ausschließlich extra zu erwerben.
Dabei handelt es sich fast ausschließlich um so genannte Light-Versionen. Die Vollversionen müssen meist extra gekauft werden. Im weiteren Verlauf sollen diese kurz vorgestellt werden.39
39Dabei orientiert sich der Autor an einem Test von Dr. Justus Noll, dem ›Musiksoftware-Spezialisten‹ der Zeitschrift c’t. Vgl. [Noll(2001), S. 232–238] Verbesserungen seit dem Erscheinungsdatum des Artikels wurden berücksichtigt.
Anders als die Notensatzprogramme in Abschnitt 9.2 lassen sie sich nicht so einfach in drei Rubriken Unter-, Mittel- und Oberklasse einteilen. Auch eine Zuordnung zu der entsprechenden Notensatz-Software fällt nicht leicht, da manche Scan-Programme durchaus für sich stehen und auch unterschiedlicher Sequenzer- oder Notensatz-Software zuarbeiten können. Aus diesem Grund hat sich der Autor für eine Kategorisierung nach Preisklasse entschieden. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es von den teueren Programmen meist immer auch eine günstigere ›Light‹-Version gibt.

Zu den preiswerten Programmen gehört SharpEye.40

40http://www.visiv.co.uk (Link vom 1.8.2003).
Es arbeitet mit zwei Fenstern, eines für das Scanbild und eines für das Notenbild, mit dem Vorteil, dass es neben Noten auch Text erkennt. Es ist zwar relativ langsam, liefert dafür aber z. T. deutlich bessere Ergebnisse als manch andere teure Programme. Nicht so gut ist allerdings die Erlernbarkeit, die Korrekturmöglichkeit sowie die Geschwindigkeit. SharpEye versteht sich auf das NIFF-Format. Die neueste Version SharpEye 2 besitzt sogar die Möglichkeit, die Datei im MusicXML-Format41
41Bei MusicXML handelt es sich um ein Format der Firma Recordare. Dieses Format wird u. a. auch von Finale unterstützt und erlaubt das Abspeichern zusätzlicher Informationen wie z. B. der Notenhals-Richtung, Zuordnung von Balken, Artikulationszeichen und Bögen etc. In einer MIDI-Datei können solche Informationen nicht abgespeichert werden. Folglich gehen sie beim Export in ein anderes Programm verloren und müssen manuell eingegeben werden. Eine ausführlichere Beschreibung findet sich auf Seite 153.
abzuspeichern. Beim Scannen erkennt es aber leider keine Doppelstriche, Wiederholungen und Crescendo-/Decrescendo-Zeichen. Die in Nolls Test schlecht ausgefallene Zeichenerkennung wurde in der Version 2 allerdings verbessert. Zusammen mit dem einfacheren Shareware-Noten-Editor Lime bildet SharpEye ein sehr preiswertes ›Gespann‹ zur einfachen Weiterverarbeitung von Noten.

Das in der mittleren Preisklasse anzusiedelnde Scan MC42

liefert wesentlich schlechtere Ergebnisse als das zuvor beschriebene SharpEye. Allerdings ist hier

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