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aufgebaut wird. Mit zunehmender Bilddiagonale vergrößert sich das Gewicht der Röhre enorm, so dass man z. T. große Fernseher kaum alleine tragen konnte. Bereits 1975 wurde auf der IFA der erste Prototyp eines HDTV-Schirms vorgestellt. Der langjährige Chefredakteur der TV-Zeitschrift ›HÖRZU‹ Eduard Rhein stiftet darauf einen Preis, der Forscher und Ingenieure weltweit dazu animieren soll, einen hoch auflösenden Fernseher zu bauen, den man flach wie ein Bild an die Wand hängen kann. 1990 erhält die Firma Sharp diesen Preis für den 14-Zoll-LCD und 1993 erneut, da sie mit einem hoch auflösenden Projektor auf LCD-Basis dem von Rhein geprägten Begriff des ›Zauberspiegels‹ schon sehr nahe kommt.

Seitdem belebt der Kampf um das größte LC- und Plasma-Display fast jede Unterhaltungselektronikmesse. Bis solche Geräte zu bezahlbaren Preisen auf den Markt kommen, dauert es allerdings immer ein paar Jahre. Der Preis für Plasma-Displays mit einer Diagonale von 106 Zentimetern betrug im Jahr 1998 noch umgerechnet 15.000 Euro. Im Jahr 2004 gibt es solche Bildschirme schon für unter 4.000 Euro.21

21Im Test der Zeitschrift ›video‹ sind werden Plasma-Fernseher, die sich im Januar 2004 auf dem deutschen Markt befinden, ausführlich dargestellt und verglichen. Vgl. [Straßburg(2004), S. 83].

11.3.  Optische Bildspeicherung (DVD)

Nachdem sich Anfang der 90er Jahre die Compact Disc als Massenspeicher-Medium im Computerbereich durchgesetzt hat,22

22Zur Entwicklung der CD i.A. vgl. Abschnitt 12.2.
erhöhten sich nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher und vor allem die der Unterhaltungsindustrie. Für den Videobereich suchte man ein Medium, dass – ähnlich der CD im Audio-Bereich – komfortabel zu handhaben ist. Zu diesem Zeitpunkt existierte schon die Video-CD (VCD). Auf ihr konnten allerdings aufgrund der großen Datenmenge nur 74 Minuten in VHS-Qualität untergebracht werden und das bedeutete, dass die VCD bei einem Spielfilm mitten im Film gewechselt werden musste. Außer in China hat sich die VCD auch nicht als Speichermedium durchsetzten können.

Bei den Versuchen, die Speicherkapazität einer CD zu erhöhen, arbeitete man zunächst an zwei unterschiedlichen Konzepten. Die Firmen Sony und Philips entwickelten die Multimedia-CD (MMCD), während Toshiba und Time Warner an der Super Density CD (CD-SD) arbeiteten. Erst Ende 1995 einigte man sich auf einen gemeinsamen Standard. Zuerst stand DVD für ›Digital Video Disc‹, da sie zunächst als Speichermedium für Video-Daten gedacht war. Als man aber die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten23

23Vgl. zum Beispiel Kapitel 12.2, in dem u. a. auch auf die DVD-Audio eingegangen wird.
der DVD entdeckte, wurde sie in ›Digital Versatile Disc‹ umbenannt. Im Gegensatz zur Einführung des Videos (vgl. Kapitel 5.4) war man sich dieses Mal sehr schnell einig und nahezu die gesamte Computer-, Film- und Unterhaltungselektronik-Industrie unterstützte den neuen DVD-Standard.

Es dauerte noch über ein Jahr, bis die ersten Geräte auf den Markt kamen, da man sich nicht einig über die zu verwendenden Kopierschutz-Verfahren war.


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